Karlshuld
Grünes Licht für Feuerwehrstandort

Karlshulder Gemeinderat bestellt Notkommandant und leitet Verfahren für Gerätehaus-Areal ein

12.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:37 Uhr
Unscheinbar, aber wichtig: Die Straßenlampen in Karlshuld beschäftigen die Gemeinderäte - auch in Zukunft. −Foto: Janda

Karlshuld (SZ) Ohne jede Diskussion hat der Karlshulder Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend zwei Entscheidungen für die Feuerwehr abgehandelt. Die Bestellung von Notkommandant Sven Scherm und der Standort für das Gerätehaus sind beschlossene Sache. Anders sieht es bei der Wartung der Straßenlampen aus.

Beide wichtigen Entscheidungen bei der Karlshulder Feuerwehr haben die Zuhörerreihen im Sitzungssaal diesmal gut gefüllt. Zahlreiche Mitglieder der aktiven Mannschaft wollten die Abstimmungen des Gemeinderats nicht verpassen und verfolgten die Sitzung live. Dass diese recht kurz und ohne jede Diskussion ausfielen, störte allerdings keinen der Brandschützer. Einstimmig beschloss das Karlshulder Gremium, Sven Scherm offiziell zum Notkommandanten zu bestellen.

"Ich kann diesen Schritt bei der Feuerwehr nur begrüßen", erklärte Bürgermeister Karl Seitle (FW), der zugleich auf die Wahl eines neuen Führungsteams am 1. Juni hinwies. Wie berichtet, wird sich Scherm, der bis Ende des Vorjahres stellvertretender Kommandant war, als Wunschkandidat seiner Kameraden dann auch um den Spitzenposten bewerben.

Ebenfalls ohne Gegenstimme segnete das Gremium den Bereich des alten Sportplatzes als künftigen Standort für das Feuerwehrhaus und den Bauhof ab. Das Areal im südwestlichen Bereich der Hauptstraße ist damit für das lange geforderte neue Gebäude vorgesehen. Nun folgte als erster Schritt in diese Richtung die Aufstellung eines Bebauungsplans, was der Gemeinderat einstimmig befürwortete. Im Flächennutzungsplan ist der Bereich bereits entsprechend dargestellt, auch eine geeignete Zufahrt ist vorhanden.

Vize-Bürgermeister Michael Lederer (FW), der in den vergangenen Wochen die Gespräche mit der Wehr geführt hatte, verschaffte der Truppe schließlich noch einen Applaus. Denn die Beklebung des neuen Mehrzweckfahrzeugs, das vom Fenster des Sitzungssaals gut zu sehen war, hat seinen Worten zufolge der Feuerwehrverein selbst übernommen. Kostenpunkt: 2000 Euro. Viel Arbeit dürfte das Gremium hingegen mit mehreren anderen Themen haben. Allen voran die Frage, wie die Straßenlampen im Gemeindegebiet künftig zu warten sind, wird das Gremium weiter beschäftigen.

Hintergrund ist Seitle zufolge, dass der Vertrag mit Bayernwerk ausgelaufen ist und daher einer Verlängerung bedarf. Diese würde - bei einer Laufzeit von fünf Jahren - zwar etwas billiger kommen, nämlich 26, 20 Euro pro Lampe statt der bisher fälligen 26,84 Euro. Diese Summe gilt allerdings nicht für alle Lampentypen, wie Geschäftsleiter Roman Mück betonte. Daher würde Karlshuld in etwa auf dem bisherigen Preisniveau bleiben.

Vor allem CSU-Fraktionschef Frank Richlich sah dazu aber noch Klärungsbedarf. Er verwies auf einen Mustervertrag des bayerischen Gemeindetags, wonach die Lampen in das Eigentum der Kommune übergehen sollen - und zwar kostenfrei. In der Verwaltung herrschte bislang jedoch der Wissensstand, dass die Gemeinde die Lampen in diesem Fall ablösen müsste. Laut Mück würde dafür eine Summe von 100000 Euro plus X anfallen. Zudem sei der Energieversorger Eon als Eigentümer auch für die Standsicherheit der insgesamt 777 Masten und deren Überprüfung zuständig. "Ich sehe keinen direkten Vorteil, wenn wir dafür zuständig wären", so Mück. Das sah Richlich anders, dem zufolge die Ausgaben für die Prüfung ohnehin Bestandteil der gemeindlichen Kosten sind. Gleichzeitig würden diese lediglich stichprobenartig erfolgen, erklärte er. Sein Kollege von den Freien Wählern, Werner Hecht, forderte deshalb, Vergleichszahlen bei anderen Gemeinden abzufragen. Genau das soll nun erfolgen; das Gremium stellte den Tagesordnungspunkt zurück.

Ein weiteres planerisches Verfahren haben die Gemeinderäte eingeleitet. Davon betroffen ist ein Teil im östlichen Bereich von Neuschwetzingen, wo das Landratsamt laut Bürgermeister Seitle einen Bebauungsplan empfiehlt. Dass der vorgesehene Umgriff nicht bis zum Ortsrand reicht, wie der Dritte Bürgermeister Klaus Scherm (CSU) monierte, liegt laut dem Rathauschef an der Größe.

"Zu viel soll es nicht sein", sagte er. Der Aufstellungsbeschluss fiel einstimmig, nun geht es ins weitere Verfahren.

Die Betreuung der jüngsten Gemeindebürger stand ebenfalls auf der Agenda. Der Freistaat zahlt ab diesem Monat für jedes Kindergartenkind 100 Euro pro Monat an die Eltern. Oder besser gesagt: Er will zahlen. Die Gemeinde Karlshuld kommt den Müttern und Väter jedoch dahingehend entgegen, dass sie ab diesem Monat auf diesen Betrag verzichtet und sich das Geld später vom Staat zurückholt. "Irgendwann kriegen wir es schon", so Bürgermeister Seitle.

Im nicht öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung beschloss das Gremium außerdem, bei der Essensbestellung für Krippe, Kindergarten und Schule neue Wege zu gehen. Sowohl Online als auch per App soll das ab September funktionieren. Bislang lief das in Papierform. Die Küche in der Krippe bereitet pro Jahr mehr als 39000 Mahlzeiten für die Kleinen zu.

Stefan Janda