Brüssel
Grünes Licht für Easyjet

Britische Fluggesellschaft darf Teile des insolventen Konkurrenten Air Berlin übernehmen

12.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Brüssel (AFP) Die EU-Kommission hat den geplanten Kauf von Teilen der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin durch den britischen Billigflieger Easyjet genehmigt. Die Übernahme gefährde den Wettbewerb im EU-Binnenmarkt "nicht negativ" und werde daher ohne Auflagen erlaubt, erklärten die Wettbewerbshüter gestern in Brüssel.

Durch den Beschluss könne Easyjet seine "Präsenz an den Berliner Flughäfen ausbauen" und neue Strecken bedienen, erklärte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Easyjet hatte sich Ende Oktober mit Air Berlin auf die Übernahme von 25 geleasten A 320-Flugzeugen sowie der Start- und Landerechte (Slots) für den Flughafen Berlin Tegel geeinigt. Dafür will das britische Unternehmen 40 Millionen Euro zahlen. Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Große Teile des Unternehmens sollen von der Lufthansa übernommen werden - die Prüfung dieser Pläne dauert aber noch an.

Bei der Prüfung der Easyjet-Kaufpläne sei die europäische Wettbewerbsbehörde zu dem Schluss gelangt, dass die Ausweitung der Slots keinen Nachteil für die Fluggäste habe, erklärte die EU-Kommission. Außerdem sei Easyjet "weiterhin einem starken Wettbewerb" ausgesetzt. Die EU-Kommission muss bei Fusionen im Luftverkehr prüfen, ob diese für Verbraucher zu höheren Ticketpreisen und einem geringeren Angebot führen würden.

Easyjet will ab Januar nächsten Jahres die ersten Flüge ab Berlin Tegel anbieten. Dann sollen insgesamt 19 Städte im In- und Ausland regelmäßig angeflogen werden. Damit ersetzt Easyjet teilweise Verbindungen der Air Berlin.