Großprojekt zu Elektromobilität

05.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:37 Uhr

München (DK) Der Ingolstädter Automobilkonzern Audi und die Stadtwerke Ingolstadt nehmen an einem Leuchtturmprojekt zur Elektromobilität in Bayern teil. Bei dem Projekt, an dem auch das bayerische Wirtschaftsministerium, verschiedene Kommunen und weitere Konzerne mitarbeiten, soll in den nächsten Jahren eine Art Gesamtstrategie für Bayern entwickelt werden. Das Projekt werde "ein Schaufenster für unsere bayerische Industrie sein", in dem sie ihre Kompetenzen international präsentieren könne, sagte Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) gestern in München.

Der Minister betonte die Bedeutung der Elektromobilität als Zukunftstechnologie. Laut einer Studie würden bis zum Jahr 2020 etwa 1,5 Millionen Elektro- und Hybridfahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Bis zu diesem Zeitpunkt werde der Umsatz mit solchen Fahrzeugen demnach 20 bis 74 Milliarden Euro betragen. Auch die Energieversorger würden davon kräftig profitieren, sagte Zeil. Um die Elektromobilität in Bayern voranzubringen, sei ein abgestimmtes Vorgehen nötig.

Kernachse des Projekts soll die Region München-Ingolstadt-Nürnberg sein. neben Audi und den Ingolstädter Stadtwerken nehmen unter anderem auch BMW und E.ON daran teil. Die Beteiligten betonten, dass es nicht nur darum gehe, weitere Projekte anzugehen und Modellregionen auszurufen. Vielmehr sollten nun die Erfahrungen der einzelnen Akteure zusammengeführt werden. Es geht zum Beispiel darum, wie Elektrotankstellen ausgestaltet sein und wo diese platziert werden müssen, damit sie optimal nutzbar sind. Das könne in ländlichen Gebieten, wo viele Leute das Auto in der eigenen Garage aufladen durchaus ganz anders sein als in der Stadt, hieß es. Die Projektpartner wollen sich unter Koordination der staatlichen Gesellschaft "Bayern Innovativ" regelmäßig treffen.

Es gebe Themen, bei denen die Partner zusammenarbeiten müssten, sagte Heiko Hennig, der bei Audi für das Projekt verantwortlich ist. Gemeinsames Ziel sei es, die Elektromobilität für den Kunden attraktiv zu machen. Durch ein koordiniertes Vorgehen könnten neue Projekte effektiver gestaltet und durchgeführt werden.

Hubert Stockmeier von den Stadtwerken Ingolstadt nannte es eine "großen Chance" für sein Unternehmen, bei dem Projekt dabei sein zu können. Die Stadtwerke sehen sich als zukünftiger Anbieter von Infrastruktur für den Autoverkehr mit Elektroantrieb .