Wolnzach
Großes Thema, mageres Interesse

Gerade einmal 20 Bürger kommen zum Informationsvormittag zur Wolnzacher Marktplatzgestaltung

28.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:11 Uhr

Kurzer Sachvortrag vor kleinem Publikum. Vor spärlich besetzten Bänken erklärte Bürgermeister Jens Machold am Samstagvormittag die Vorschläge der Marktplatzgestaltung - Foto: Trouboukis

Wolnzach (WZ) Stell dir vor, es ist Bürgerbefragung – und keiner geht hin. So könnte man den Samstagvormittag überschreiben, an dem der Markt alle eingeladen hatte, zur künftigen Gestaltung von Rathausplatz, Kirchenvorplatz und Marktplatz Ideen, Anregungen und Kritik vorzubringen.

Extra hatte man einen Samstagvormittag gewählt gehabt, um möglichst vielen die Teilnahme zu ermöglichen. Extra hatte man Pläne auf Stellwände gehängt, Bänke aufgestellt. Extra hatten sich nicht nur der Bürgermeister und zahlreiche Gemeinderäte, sondern vor allem auch etliche Mitarbeiter der Marktverwaltung an diesem Vormittag Zeit genommen – und dann das: Wohlwollend gerechnet, dann waren es gerade einmal 20 Bürger, die gekommen waren, um ihre Meinung loszuwerden und sich zu informieren. Bürgermeister Jens Machold ließ sich davon nicht beeindrucken und hielt seinen kurzen Sachvortrag dann eben vor kleinem Publikum: Die Marktplatzgestaltung sei momentan in die drei Abschnitte Rathausvorplatz (434 000 Euro veranschlagt), Kirchenvorplatz (158 000 Euro) und Marktplatz ab Einmündung Preysingstraße bis Klosterstraße (81 000 Euro) aufgeteilt.
 
Für den Rathausplatz hätte sich laut Städteplaner Immich im Vergleich zu den Kalkulationen vom Vorjahr schon eine Kostensteigerung von satten 35 Prozent ergeben; für den Rathausplatz gäbe es eine Förderung von 190 000 Euro, wenn bestimmte Auflagen, beispielsweise die Barrierefreiheit und die Vergrößerung des Platzes durch eine Stützmauer zur besseren Nutzbarkeit, eingehalten würden. Diese Stützmauer wurde von den Bürgern nicht infrage gestellt, nicht durch Wortmeldungen und auch nicht schriftlich. Ob es noch andere Pläne gibt als die des Städteplaners, ob im Zuge der Zentrumsgestaltung auch die Preysing-straße als mögliche Einbahnstraße einbezogen würde – das waren zwei Wortmeldungen.

Während sich die Anwesenden verbal eher zurückhielten, füllten sich die Stellwände dagegen recht gut. „Das wünsche ich mir“ und „Das will ich nicht“ steht darauf, die Stellwände sollen noch zwei Wochen im Rathaus aufgestellt bleiben. „Vielleicht können wir so doch noch ein paar Meinungen mehr sammeln“, hofft der Bürgermeister. Eine Litfaßsäule, Platz für Kinder, Bänke zum Sitzen, ein Maibaum und kein Brunnen („Nimmt nur Platz weg“) – das steht auf den ersten Zetteln. Wer noch Anregungen loswerden möchte, kann seine Zettel noch 14 Tage lang auf die Stellwände heften.