Großes Dampflokfest in Nördlingen

05.06.2009 | Stand 03.12.2020, 4:54 Uhr

 

Nördlingen (HK) So richtig unter Dampf steht das Museumsbetriebswerk Nördlingen vom 11. bis 14. Juni. Zum Jubiläum, 40 Jahre Eisenbahnmuseum, wird wieder die Atmosphäre aufkommen, als Nördlingen noch ein Knotenbahnhof mit fünf abgehenden Strecken war.

Mit täglich bis zu 19 Abfahrten historischer Züge wird es für Eisenbahnfreunde beim großen Dampflokfest keine langweiligen Momente geben. Im Museum selbst wird eine große Fahrzeugschau geboten, einzelne Fahrzeuge werden auch auf der Drehscheibe präsentiert. Die Besucher können auch live erleben, wie die Dampfrösser für ihre nächste Fahrt vorbereitet und wie Kohle- und Wasservorräte aufgefüllt werden.

Fachkundige Führungen geben einen Einblick in die Geschichte des Vereins, seiner Sammlung und des Bahnbetriebswerkes. Eine Mitfahrt auf dem Führerstand einer Diesellok oder gar der Erwerb des Ehrenlokführerscheins (Besucher dürfen eine Dampflok auf dem Gelände unter Aufsicht eines Lokführers selbst fahren) sind weitere Angebote zum Jubiläumswochenende.

Die Modellbahnanlage des Modelleisenbahnblubs Nördlingen kann ebenfalls besichtigt werden. Im Lokschuppen wird es eine Modellbahnbörse geben und es gibt auch eine Kinderspielecke für die kleinen Besucher. Kinder, die kleiner als 1,10 Meter sind, haben am Jubiläusmwochenende übrigens freien Eintritt in das Museum.

Das Bayerische Eisenbahnmuseum, das auf eine 40-jährige Geschichte zurückblicken kann, ist heute eines der größten technikhistorischen Freilichtmuseen in Deutschland. Es beheimatet eine der umfangreichsten Sammlungen an Staats- und Werkbahnlokomotiven mit über 200 Fahrzeugen und bietet neben dem Museums- auch einen Fahrbetrieb mit historischen Fahrzeugen an.

Am 15. Juni 1969 wurde der Verein als Eisenbahnclub München gegründet. Ziel des Vereins sollte es sein, Dampflokomotiven und Eisenbahnfahrzeuge der Nachwelt zu erhalten. Zum Jahreswechsel 1974/75 kam mit der Lok "Luci" die erste betriebsfähige Dampflok zum Verein. 1985 bezog der Verein das Gelände des Bahnbetriebswerks in Nördlingen, wo noch der 15-ständige Rundlokschuppen, die Drehscheibe, Lokbehandlungsanlagen, ein zweiständiger Rechteckschuppen und der Wasserturm vorhanden sind. Nach diesem Umzug erfolgte die Umbenennung des Vereins in Bayerisches Eisenbahnmuseum (BEM).

1988 konnte der Verein die erste betriebsfähige Großdampflokomotive von der Deutschen Reichsbahn kaufen, die 52 3548. Ihr folgten weitere fahrbereite Lokomotiven, die zur Feier des Jubiläums wieder unter Dampf stehen werden.

Viele Sonderzüge

Neben dem Rahmenprogramm im Museum werden vom 11. bis 14. Juni zahlreiche Dampfzüge zwischen Nördlingen, Donauwörth, Dinkelsbühl und Gunzenhausen verkehren. Auf allen Strecken wird ungefähr alle zwei Stunden ein Zug fahren. Die genauen Abfahrtszeiten sind im Internet abrufbar und werden auf den Bahnhöfen bekannt gegeben. Fahrkarten für die Pendelzüge sind am jeweiligen Fahrtag beim Schaffner erhältlich. Fahrräder werden kostenlos im Gepäckwagen mitgenommen.

Da im Nahbereich des Museums keine Parkmöglichkeit besteht, wird dringend empfohlen mit einem der Pendelzüge nach Nördlingen zu kommen. Dazu können die P+R-Möglichkeiten in Donauwörth, Harburg, Möttingen, Dinkelsbühl und Gunzenhausen genutzt werden.

Für alle, die das Erlebnis noch umfangreicher gestalten wollen, bietet sich die Anreise nach Nördlingen in einem der Dampfsonderzüge an.