Ingolstadt
Großes Ballgespräch um die Kleins

07.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Ingolstadt (rl) Im Foyer wird zum Teil angeregt diskutiert. Keine Frage: Die umstrittene Personalie um Tobias Klein, den Ehemann der als künftige CSU-Fraktionsvorsitzende gehandelten Patrizia Klein, als Geschäftsführer der neuen Veranstaltungs GmbH, ist auch auf der Ingolstädter Ballnacht der SPD ein Thema.

Diskutiert wird es in der Regel hinter vorgehaltener Hand.

Für Oberbürgermeister Christian Lösel, der mit seiner Frau Carolin nach diversen anderen Terminen auf den SPD-Ball kommt, ist es kein leichter Auftritt. So sieht man Lösel, der, was die Personalie und seine Rolle im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung anbelangt, bereits heftig kritisiert worden war, gestikulierend mit dem Präsidenten der Innenstadtfreunde, Michael Krüper, und SPD-Urgestein Rudi Wagner im Foyer. Worum sich das Gespräch dreht? Um die Causa Klein, was sonst.

So mancher auf dem Ball der Sozialdemokraten spricht von "Filz", auch das Wort "Skandal" ist zu hören. Im Gespräch mit dem DONAUKURIER drücken sich die meisten etwas vorsichtiger aus. "Ich hätte das so nicht gemacht", meint beispielsweise SPD-Stadtrat Anton Böhm. "Schau'n wir mal, ob er damit durchkommt", sagt Fraktionsvorsitzender Achim Werner in Richtung OB.

Stadtrat Klaus Mittermaier kommt als Ballnacht-Organisator an dem Thema natürlich ebenfalls nicht vorbei. "Schön, dass sich der Oberbürgermeister hier der Diskussion stellt", findet er, bekräftigt aber noch einmal, die SPD habe bisher immer nach Qualifikation entschieden und deshalb nicht für Klein gestimmt.

Auch Stadtrat Manfred Schuhmann bringt seinen Unmut deutlich zum Ausdruck. So etwas habe er in 43 Jahren Kommunalpolitik noch nicht erlebt, es stinke zum Himmel, wiederholt er, was er einige Stunden zuvor schon dem DK-Kollegen gesagt hat. Wenig später sitzt er am Tisch neben dem OB. Als ein Fotograf vorbeikommt und die beiden ins Visier nimmt, prosten sie sich fürs Pressefoto zu. Ihr Lächeln wirkt aber doch etwas gequält.