Zu ?Wiese statt Kiesel?
Großer Unmut über die Zustände auf den städtischen Friedhöfen

16.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:03 Uhr
So sah es auf dem Westfriedhof vor wenigen Tagen aus. DK-Leser dokumentierten die ungepflegten Wege. −Foto: privat

Zu "Wiese statt Kiesel" (DK vom 2. September) und die Anlage von Rasen statt Kies auf den Wegen am Westfriedhof und zu den Zuständen am Südfriedhof:

Die ganze Aktion mit dem Kies wurde zu spät angekündigt. Ich habe letztes Jahr das Grabumfeld mit reichlich Kies aufgefüllt, weil es nicht mehr ansehnlich war. Nicht, dass das Geld kostet, nein, es ist auch mit viel Arbeit verbunden. Kies holen und sauber verteilen. Als ich alles schön hergerichtet hatte, staunte ich nicht schlecht, als ich eines Tages an unser Familiengrab kam und der ganze Kies entfernt war. Ich hatte eine ordentliche Wut im Bauch.


Ich habe mich dann auch per Mail mit der Stadt ausgetauscht und wurde, meiner Meinung nach viel zu spät, darüber informiert, so wie es auch in dem DK-Artikel zu lesen ist. Auch ich habe mich mit anderen Personen darüber unterhalten. Die waren genauso schockiert wie ich.

Außerdem wurde der Rasen nicht sehr ordentlich angesät. Es waren Löcher vorhanden, die ich in der Zwischenzeit selbst nachgesät habe. Zum Zeitpunkt der Rasensaat war es auch sehr heiß, und auf die Anfrage, wer sich darum kümmert, dass der Rasen jetzt auch wächst, hat man mir gesagt, ich müsste mich selbst darum kümmern, beziehungsweise irgendwann werde die Rasensaat schon aufgehen.

Peter Zapletal, Ingolstadt

Zum selben Artikel:

Seit Monaten wird zwischen den Gräbern nicht mehr gemäht. Das Unkraut wächst auch in die Gräber hinein. Eine Grabpflege wird einem unmöglich gemacht. Auf eine telefonische Nachfrage beim Gartenamt der Stadt Ingolstadt erhielt ich die lapidare Aussage "die sind schon zu Gange zum Rasenmähen". Bis zum heutigen Zeitpunkt ist nichts geschehen. Auch in den letzten Monaten des Jahres 2019 war die Pflege zwischen den Gräbern mangelhaft. Laut Mitteilung wurden die Arbeiten zum Rasenmähen an eine Fremdfirma vergeben. Laut dem Artikel im DK vom 3. September, "Wiese statt Kiesel", ist auf dem Westfriedhof vorgesehen, den Kiesel zwischen den Gräbern durch einen "Rasen" zu ersetzen. Man muss kein Hellseher sein, um vorauszusagen, dass am Westfriedhof die gleiche mangelhafte Situation mit dem Unkraut und der unkontrollierten Wucherung wie am Südfriedhof entsteht.

Gisela Freund

Ingolstadt


Zum selben Thema:

Der Zustand der Wege und Gräberumrandungen sowie der aufgelassenen Gräber auf dem Westfriedhof nimmt für Friedhofsbesucher weiter erschreckende und abweisende Zustände an. In den letzten Tagen ist im DONAUKURIER dazu ein Artikel veröffentlicht worden. Demnach soll der Kieselbelag weiter durch Rasen "verschönert" werden, da dies auch ökologischer sei. Weit gefehlt. Ich rate den Verantwortlichen, sich persönlich ein Bild davon zu machen. Wo der Kiesel bereits in den letzten Jahren ausgewechselt wurde, breitet sich der Löwenzahn auf den Wegen, Grabumrandungen und sogar auf den Gräbern dermaßen rasant aus, dass von Schönheit keine Rede sein kann. Eher schon pietätlos und abstoßend. Die Fotos sprechen Bände.

Früher war der Westfriedhof gepflegt und jedes Grab mit Kiesel umgeben. Sauber und nahezu unkrautfrei. Heute stellen wir auf unserem Areal im Westfriedhof das Gegenteil fest, und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Wirtschaftlicher ist ein gepflegter Rasen nicht. Wenn man auf einen Golfplatz schaut - und diese Messlatte setze ich für Schönheit -, dann ist ein täglicher Rasenschnitt mit stetiger Unkrautvernichtung erforderlich. Sofern man diese Schönheit erreichen wollte, das wäre sicher schön, müsste man auf dem Westfriedhof einen immensen Aufwand, zeitlich und finanziell, leisten sowie personell erbringen.

Frage: Was ist ökonomischer, schöner und sauberer - Kiesel oder Rasen? Die reale Antwort der Stadt lautet Löwenzahn und einmal im Jahr Unkrautschnitt!

Johann und Dorothea Ring

Ingolstadt

Zum selben Thema:

Wer in den vergangenen Wochen über den Südfriedhof spaziert ist, dem ist sicher die botanische Unordnung zwischen den Gräbern aufgefallen. Seit Wochen wurden dort die Grünflächen zwischen den Gräbern nicht mehr gemäht. Das Unkraut beziehungsweise der Löwenzahn standen wadenhoch. Auf Nachfrage beim städtischen Gartenamt erhielt ich die Auskunft, dass man dran sei. Bis zum Verfassen dieses Leserbriefes war dort immer noch nicht gemäht.

Mit Schrecken habe ich nun dem Artikel im DK entnommen, dass nun auch am Westfriedhof der Kies gegen eine Wiese ausgetauscht wird. Wie sollen die Mitarbeiter des Stadtgartenamtes diese Pflege auch noch bewältigen, wenn man dies schon am Südfriedhof nicht schafft? Vielleicht sollte sich der Behördenchef überlegen, für die Friedhöfe Schafherden anzuschaffen. Diese könnten dann wenigstens optisch die botanische Unordnung in eine ländliche Idylle verwandeln und für niedrige Grasflächen sorgen.

Silvia Wagner, Karlskron