Schweinfurt
Großeinsatz in Schweinfurt: Polizisten in Asylbewerberunterkunft angegriffen

30.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:34 Uhr

Schweinfurt (dpa) Flüchtlinge sind in Schweinfurt bei einem Routineeinsatz auf Polizisten losgegangen. Unter den Angreifern waren auch Kinder und Jugendliche. Erst eine Woche zuvor hate es eine Massenschlägerei in der Unterkunft gegeben.

20 bis 40 Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Schweinfurt haben Polizisten während eines Routineeinsatzes mit Steinen, Fahrrädern und anderen Gegenständen angegriffen. Eine 13-Jährige biss einen Beamten und verletzte einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der Unterkunft mit einem Messer. Ein Elfjähriger warf mit Steinen. Die Beamten setzten sich nach Angaben der Polizei vom Mittwoch mit Pfefferspray zur Wehr. Bis zu 20 Streifenwagen waren bei dem Vorfall am Montag im Einsatz; acht Beamte erlitten Bisswunden und Prellungen.

Eine Streife hatte wegen vermutlich gestohlener Fahrradteile in der Unterkunft ermittelt und wollte die Nummer eines Fahrradrahmens prüfen, als sie angegriffen wurde. Bei dem Angriff sei hauptsächlich eine Familie auffällig gewesen, deren Kinder im Verdacht stünden, die Teile gestohlen zu haben, sagte ein Polizeisprecher.

Die Beamten nahmen mehrere Bewohner vorläufig fest; sie sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Eine 18-Jährige und ein 15-Jähriger kamen aufgrund psychischer Auffälligkeiten in ein Bezirkskrankenhaus und eine Jugendpsychiatrie. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung.

Bereits eine Woche zuvor hatte es in der Erstaufnahmeeinrichtung eine Massenschlägerei gegeben, an der rund 60 Menschen beteiligt waren. Acht wurden leicht verletzt. „Das summiert sich leider“, sagte ein Sprecher der Polizei. Es gebe regelmäßig Einsätze in der Unterkunft, in der 730 Menschen leben.