Hilpoltstein
Großeinsatz im brennenden Papierlager

60 Männer aus fünf Feuerwehren üben gemeinsam für den Ernstfall – Probleme mit Löschwasser aus dem Gänsbach

28.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:11 Uhr

Werksleiter Bernhard Harrer (links) zeigt sich zufrieden mit der gelungenen Übung der fünf Feuerwehren im Papierlager. - Foto: Heubusch

Hilpoltstein (bus) Nur wenige Minuten nachdem die Feuerwehrsirenen in den Hilpoltsteiner Gemeindeteilen Hofstetten, Marquardsholz, Solar und Unterrödel geheult haben, treffen am Samstagnachmittag die Freiwilligen Feuerwehren zusammen mit der den Fahrzeugen der Stützpunktwehr an der Werkseinfahrt der Wellpappenfabrik Klingele an. 60 Feuerwehrmänner werden dort von zwei Brandschutzbeauftragten der Firma eingewiesen.

Dann beginnen die Löscharbeiten am Papierlager.

Diesmal ist es eine Übung im Rahmen der Feuerwehr-Aktionswoche, doch die Firma Klingele habe schon zwei solcher Hallen – in der rund 2500 Tonnen Papier gelagert sind – durch Feuer verloren, wie der Einsatzleiter, Hilpoltsteins Kommandant Jürgen Flierl, bemerkt. Vor acht Jahren war das Papierlager zum letzten Mal Übungsobjekt. Beim jetzigen Training wird angenommen, dass ein Staplerfahrer noch in der Halle sei. Zwei Wehrmänner mit schwerem Atemschutz suchen nach ihm und führen ihn ins Freie. Zeitgleich beginnen die weiteren Einsatzkräfte mit dem Löschen der Halle. Um das hinter der Halle liegende Lebensmittelgeschäft vor der Strahlungswärme zu schützen, wird eine sogenannte Wasserwand errichtet. Von der Drehleiter erfolgt der Löscheinsatz über das Dach der Halle.

Die Firma Klingele verfügt zwar über mehrere unterirdische Löschwasserbehälter mit insgesamt mehr als einer halben Million Liter Wasser, doch um diese Reserven für einen Ernstfall zu schonen, wird das Löschwasser für diese Übung aus dem nahen Gänsbach mit einer rund 800 Meter langen Schlauchleitung zum Einsatzort befördert. Doch die fest installierte Löschwasserentnahmestelle kann wegen eines technischen Defekts nicht genutzt werden. Mehrere Feuerwehrkreiselpumpen auf der Strecke müssen das Wasser weiterleiten. Allerdings ist die Pumpe der Feuerwehr Unterrödel durch einen massiven Schaden an der Elektrik unbrauchbar geworden und muss noch während des Einsatzes ersetzt werden.

Der Leiter des Werkes, Bernhard Harrer, dankt am Ende den Verantwortlichen der Hilpoltsteiner Wehr, dass sie gerade dieses Objekt ausgewählt haben. Denn anders als im gesamten Werk gebe es im Papierlager keine Sprinkleranlagen. Doch liege dieses Gebäude mit seinem gefährlichen Inhalt etwas abseits vom übrigen Werk.

Auch Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl zeigt sich erfreut über die Tatsache, dass alles gut funktioniert habe und lobt die harmonische Zusammenarbeit der verschiedenen Feuerwehren.