Ingolstadt
Große Ziele mit neuem Quarterback

Football-Bundesligist Ingolstadt Dukes hat zentrale Position im Team mit Chris Forcier aus San Diego besetzt

30.12.2020 | Stand 23.09.2023, 9:59 Uhr
Wichtige Verstärkung: Die Ingolstadt Dukes vertrauen in der neuen GFL-Saison auf der Quarterback-Position auf Chris Forcier, hier noch im Trikot der Furman Paladins. −Foto: Imago Images

Ingolstadt - Verantwortliche und Fans des Football-Bundesligisten Ingolstadt Dukes können den Jahreswechsel beruhigt angehen.

Ist es Headcoach Eugen Haaf doch nach langer und intensiver Suche gelungen, die wohl wichtigste Position im Team neu zu besetzen. Chris Forcier wird in der vierten GFL-Saison als Quarterback den Takt bei den TV-Footballern angeben.

Seit dem Karriereende von Rick Webster nach der ersten Saison in der deutschen Eliteliga taten sich die Dukes schwer, einen gleichwertigen Nachfolger für den danach als Offensive Koordinator beim Ligarivalen Stuttgart Scorpions tätigen Webster zu finden. Es gaben sich zwar einige talentierte Spielmacher in Ingolstadt die Klinke in die Hand, aber so richtig glücklich wurde man mit ihnen nicht. Vielen fehlte einfach die nötige Erfahrung für die GFL, dazu kamen bei dem einen oder anderen auch mehr oder weniger schwere Verletzungen.

Gerade was die Erfahrung bei Forcier angeht, ist Haaf von einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Mann aus San Diego überzeugt: "Er ist jetzt 31 Jahre alt, Webster war auch schon über 30 als er zu uns kam. Und mit dieser Erfahrung hat er uns gewaltig nach vorne gebracht. Das erhoffe ich mir auch von Forcier, er hat das ja schon bei vielen Klubs unter Beweis gestellt. " Noch dazu hat er mit 1,92 Meter die perfekte Größe für einen Quarterback. "Bei dieser Größe hast du einfach einen besseren Überblick, wenn eine Wand von hochgewachsenen Abwehrrecken auf dich zukommt", verweist Haaf auf einige seiner in Ingolstadt weniger erfolgreichen Vorgänger, die meist doch deutlich kleiner als Forcier waren.

Bei den New York Jets und Jacksonville Jaguars war der 31-Jährige als "free agent" auf dem Sprung in die NFL, danach spielte er bei vielen internationalen Teams wie den bei Milano Rhinos in Italien, den Wroclaw Panthers in Polen und den Pardubice Stallions in Tschechien. Seine Qualitäten hatte er zuvor im Team der Furman University gezeigt, wo er etliche Rekorde an seinem College aufgestellt hat. Dort wurde er nicht nur zum MVP, dem wertvollsten Spieler des Footballteams, gewählt, sondern auch zum Sportler des Jahres. Zudem wurde er mehrfach in Auswahlteams seines Landes berufen.

"Ich habe mehrere Gespräche mit Haaf und dem Defensive Koordinator Michael Mattingly geführt, und ich habe mich dabei von Anfang an sehr wohl gefühlt. Sie haben mich schnell davon überzeugt, dass wir hier gemeinsam noch einiges erreichen können", hofft auch er auf erfolgreiche Zeiten. "Ich will das junge und talentierte Team führen und nach oben bringen. Mein Ziel ist auf jeden Fall, mit den Dukes wieder in die Play-offs zu kommen. "

Natürlich wird bei den Dukes derzeit auch weiter am Kader für die Saison 2020 gebastelt, doch da gibt es sicher noch viel zu tun, zumal auch immer wieder Abgänge von Spielern zu verzeichnen sind. Zuletzt wurde bekannt, dass Jose Ricco und Eduard Fütterer zum Vizemeister Schwäbisch Hall Unicorns wechseln, während sich Kyle Barnett den Amberg Mad Bulldogs angeschlossen hat. Bleiben werden dagegen Philipp Ponader, Jakob Wenzel und der ebenfalls von etlichen Klubs umworbene Sebastian Kurrer. Neu zum Team gestoßen ist Sercan Vardar von den Augsburg Raptors. Dort machte der 1,77 m große und 117 Kilogramm schwere Athlet mit 26 Quarterbacksacks auf sich aufmerksam. Der 26-jährige, gebürtige Augsburger mit türkischen Wurzeln kann sowohl als Linemen als auch als Defensive End eingesetzt werden. "Mit Sercan bekommen wir ein richtiges Kraftpaket und sehr viel Talent auf dieser Position", zeigt sich Haaf zufrieden. Was ihn aber sicher nicht daran hindern wird, über den Jahreswechsel weiter an den "neuen" Dukes zu basteln.

DK

Elmer Ihm