Großmehring
Große Verluste beim Abwasser

Haushalt der Gemeinde bereitet bei manchen Posten Sorgen

20.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Großmehring (DK) Obwohl der Haushalt 2015 der Gemeinde Großmehring ohne Schulden auskommt und die Steuereinnahmen fließen, zeigt sich Bürgermeister Ludwig Diepold nicht ganz zufrieden mit dem Etat. Denn das hohe Defizit der sogenannten kostenrechnenden Einrichtungen bereitet ihm Sorgen.

Hier liege das erwartete Minus bei knapp 1,8 Millionen Euro, wie Diepold in der Gemeinderatssitzung am Dienstag informierte. „Die größten Zuschüsse im Bereich der Kinderbetreuung fließen in den Gemeindekindergarten Großmehring mit rund 382 000 Euro, gefolgt von der Kinderkrippe mit knapp 223 000 Euro.“ Auch der Posten Abwasserbeseitigung weise ein hohes Defizit (476 000 Euro) aus.

Den Haushalt mit rund 17,4 Millionen Euro hat der Gemeinderat einstimmig verabschiedet. Damit ist der Etat 2015 um sieben Millionen Euro niedriger als im Vorjahr. Der Verwaltungshaushalt weist 13,2 Millionen aus. Der größte Einnahmeposten ist der Anteil der Gemeinde an der Einkommensteuer mit rund vier Millionen. Bei der Gewerbesteuer rechnet die Gemeinde mit 2,4 Millionen.

Auf der Ausgabenseite schlagen die Personalkosten mit rund 3,3 Millionen Euro am kräftigsten zu Buche. Dahinter rangiert die Kreisumlage mit knapp 3,1 Millionen Euro, gefolgt vom tatsächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand (2,8 Millionen). Dazu zählen unter anderem die Kosten für den laufenden Betrieb gemeindlicher Einrichtungen (820 000 Euro), die Bewirtschaftung der Grundstücke und baulichen Anlagen (482 000 Euro) sowie der Straßenunterhalt (170 000 Euro).

Dem Vermögenshaushalt können rund 816 000 Euro zugeführt werden. „Das ist nicht viel“, sagte Bürgermeister Ludwig Diepold.

Der Vermögenshaushalt beträgt rund 4,1 Millionen Euro. Haupteinnahmequelle ist der Verkauf von Grundstücken (2,5 Millionen Euro). Die Investitionen für das laufende Jahr betragen rund 3,2 Millionen Euro. Bis 2018 sollen unter anderem folgende Investitionen getätigt werden: Bau eines neuen Rathauses inklusive Grunderwerb (4,3 Millionen Euro), Anschluss an die Kläranlage im Interpark (1,9 Millionen), Ortsverschönerung (800 000 Euro), Erwerb von Wohnbaugrundstücken (750 000 Euro), Neubau eines Kindergartens (1,5 Millionen) und Löschfahrzeug für die Feuerwehr (450 000 Euro).

Bei der Finanzplanung für die Jahre 2016, 2017 und 2018 geht die Gemeinde von leicht steigenden Steuereinnahmen aus. Laut Kämmerer Stefan Mirbeth kann die Gemeinde die „vielen Investitionen nur dann finanzieren, wenn die geplanten Einnahmen aus Bauplatzverkäufen auch eingehen“. Und wenn auf die „kompletten Rücklagen bis auf die Mindestrücklage von 180 000 Euro zurückgegriffen wird“. Der Stand der Rücklagen habe Anfang dieses Jahres 5,3 Millionen betragen. Er schlug vor, die großen Baumaßnahmen in den Jahren 2016 und 2017 über Kredite zu finanzieren. Für heuer seien dagegen keine Kreditaufnahmen geplant.

Der Gemeinderat stimmte geschlossen der Investitions- und Finanzplanung 2014 bis 2018 zu. Neue Posten für den kommenden Haushalt meldete bereits Zweiter Bürgermeister, Helmut Sielaff (SPD) an – und zwar das Badehaus am Weinzierlweiher und den Trainingsplatz des TSV Großmehring. Hierzu müssten Anträge eingereicht werden, sagte Bürgermeister Diepold. Zudem müssten die Eigentumsverhältnisse für das Badehaus geklärt werden.