Große Resonanz setzt Zeichen der Zuversicht

24.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:43 Uhr

 

Eschelbach (WZ) 1570 Menschen ließen sich in den Arm stechen. Und nicht nur das: Durch ihr Kommen und auch die vielen Geldspenden machten sie diesen Sonntag in Eschelbach zum großen Familienfest der Hoffnung für die leukämiekranke Sabine Geisenhofer.

Erleichterung, Freude, Begeisterung, Anspannung, Stress, Ängste. Das Team, das die Hilfsaktion für die an Leukämie erkrankte Sabine Geisenhofer organisiert hat, hat in den letzten Tagen Gefühle erlebt, die in dieser Komplexität nur selten durchlebt werden. Über allem stand die große Frage: "Werden uns die Leute unterstützen, werden sie kommen" Sie kamen – und zwar massenweise. War schon das Benefizkonzert am Freitag auf der Trabrennbahn der Erfolg, den sich das Organisationsteam erträumt hatte (PK vom 24. August), so stand der Typisierungssonntag in Eschelbach dem nicht nach. Im Gegenteil.

Schon vor Öffnung der Turnhalle strömten die Menschen in das kleine Dorf, brachten zum Teil die ganze Familie mit. Und das war gut so, denn das Team hatte an alles gedacht: Für die Kinder gab es extra Betreuung mit Basteln, Trampolin und Spielplatz, für die Erwachsenen, die nicht typisiert werden konnten (Höchstalter 45 Jahre), gab es nette Begegnungen und Gespräche im Klostergarten bei Getränken, Leberkäs, Kaffee und Kuchen. Über allem stand das gute Gefühl der Verbundenheit mit Sabine Geisenhofer und auch mit ihrer Familie, die am Sonntag anwesend war und sich tief berührt zeigte von der großen Solidarität, der Hilfs- und auch der Spendenbereitschaft für die kranke 29-Jährige. Denn nicht nur die aufgestellte Spendenbox in der Turnhalle wurde eifrig "gefüttert", auch wurden alle Getränke und Speisen gegen Spenden ausgegeben – und auch hier kam so einiges zusammen.

Wie viel genau das Benefizkonzert, die damit verbundene Versteigerung und der Sonntag in Eschelbach an Spenden gebracht haben, das wird die Heimatzeitung in der morgigen Ausgabe berichten, wenn alle Kassenstände entsprechend ausgewertet sind.

"Eigentlich habe ich ja Angst vor Nadeln!", aber auch der Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold überwand sich gerne für den guten Zweck – und hatte sich zur moralischen Unterstützung Schützenhilfe in Person zum Beispiel seines Rohrbacher Amtskollegen Dieter Huber geholt. Selbiger fiel zwar nicht mehr ins Typisierungsraster, wollte durch sein Kommen aber ebenfalls seine Solidarität mit der kranken Sabine ausdrücken – und natürlich dem Wolnzacher Nachbarn Mut zusprechen.

Alle Hände voll zu tun hatten die Helfer bei der Typisierungsaktion, der Strom der Besucher riss zwischen 10 und 17 Uhr nicht ab: Bis Mittag waren bereits rund 500 Menschen registriert, bis zum Ende waren es dann 1570, wobei sich Männer und Frauen ziemlich das Gleichgewicht hielten. Im Durchschnitt rund 35 Jahre waren die Spender alt, sie kamen aus allen Bevölkerungsschichten. Familien, Einzelpersonen, Pärchen, ja ganze Fußballmannschaften auf dem Weg zum sonntäglichen Punktspiel machten Stopp in Eschelbach, um eine Blutprobe abzugeben.

Ob für Sabine Geisenhofer ein geeigneter Spender dabei ist, weiß man noch nicht. Die Auswertung kann bis zu acht Wochen dauern.

Selbst wenn diese wichtige Frage jetzt noch nicht geklärt ist, so bleibt eine Sicherheit: Alle Menschen, die für Sabine Geld oder Blut gespendet haben, alle, die Anteil an ihrem Schicksal nehmen, sind für die lebensfrohe junge Mutter die größte Motivation dafür, dass sich der Kampf gegen die Krankheit lohnt.