Tettenwang
Große Projekte im Hopfendorf

Rund 60 Interessierte bei der Bürgerversammlung in Tettenwang

12.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:56 Uhr
Nach dem Ausbaggern der Fundamente brachte die Baufirma bereits den Schotter auf. Bleibt das Wetter weiter schön, wird zügig am Rohbau des Dorfgemeinschaftshauses gearbeitet. −Foto: Hegenberger

Tettenwang (DK) Viel getan hat sich im Hopfendorf Tettenwang seit der letztjährigen Bürgerversammlung. Im Mittelpunkt des engagierten Einsatzes zahlreicher Bürger stand der Abriss des im Jahr 1860 erbauten ehemaligen Schulhauses und die Sanierung des Gemeindestadels an der Sternstraße mit Installation einer neuen Sirene. Seit einigen Wochen laufen auch die Arbeiten am neuen Dorfgemeinschaftshaus, das bis Jahresende 2019 fertiggestellt werden soll.

Zum Auftakt begrüßte Marktgemeinderat Wolfgang Eberl (SPD/FW) die zahlreich erschienenen Bürger - ein deutlicher Beweis, dass den Tettenwangern ihr Ort und die Gemeindepolitik wichtig sind. Harmonisch und informativ verlief die Bürgerversammlung im Altmannsteiner Ortsteil am Samstagabend. Etwa 60 Männer und Frauen - darunter auch ein Dutzend Marktgemeinderäte und Ortssprecher sowie die drei Bürgermeister Norbert Hummel, Hannelore Eichenseher und Josef Wagner (alle CSU) - ließen sich vom Rathauschef mit den wichtigsten Informationen aus der Großgemeinde versorgen. Sichtlich erfreut zeigte sich Hummel, dass die aktuell 7354 Bürger in den 17 Ortschaften der Großgemeinde auf eine Prokopfverschuldung von 150 Euro blicken können - nur ein Bruchteil des Bayernschnitts mit 764 Euro.

Zentrale Botschaft des Gemeindeoberhauptes war der begonnene Neubau des Dorfgemeinschaftshauses in Tettenwang. Nach den jahrelangen Planungen und insbesondere der Finanzierungsaufstellung konnte im September mit dem Abriss des ehemaligen Schulhauses begonnen werden. Hummel bedankte sich bei den Tettenwangern, die sich beim Ausräumen des im Jahr 1860 erbauten gemeindeeigenen Gebäudes engagiert hatten. "Zweimal wurde unser Antrag beim Amt für ländliche Entwicklung zur Bezuschussung des Projekts abgelehnt, da wir aufgrund des gesunden Haushalts und der demographischen Entwicklung in der Region zu wenig Punkt erhielten", so Hummel. Schließlich wurde ein Zuschuss von 180000 Euro laut Vorbescheid im Rahmen der kleinen ländlichen Entwicklung genehmigt - und zwar 150000 Euro für den Jugendraum und den großen Gemeinschaftsraum sowie 30000 Euro für die Außenarbeiten. Aus den nicht immer einfachen Verhandlungen mit der Diözese Regensburg wurde schließlich die Finanzierung der kirchlichen Räumlichkeiten zugesagt. Finanziert wird dies aus der Vorauszahlung der jährlichen Miete über einen Zeitraum von 30 Jahren. Die Kosten für die Räumlichkeiten der örtlichen Feuerwehr übernimmt der Marktgemeinde Altmannstein. Dazu zählen ein Schulungsraum, der Zwischenbau vom Dorfgemeinschaftshaus und bestehenden Feuerwehrhaus sowie ein neues Garagentor am Feuerwehrhaus, in dem das Löschfahrzeug untergebracht ist. Alle weiteren Feuerlöschgeräte und die Ausrüstung kommt in den neuen Zwischenbau. Auch für den Unterhalt des Gebäudes wurden bereits Maßnahmen getroffen: Dieser wird von der Gemeinde sowie von der Pfarrei getragen. Zuständig für die Verwirklichung der geplanten Baumaßnahme und deren Bauüberwachung ist das Architektenbüro Berr/Schindlbeck aus Kelheim. Aktuell wurden folgende Aufträge an heimische Firmen vergeben: der Schulhausabriss, die Rohbauarbeiten an die Firma Dieter Goppold (Einthal), die Zimmererarbeiten an Karl Kernl (Pondorf), die Spenglerarbeiten an Martin Wirth (Jachenhausen), die Elektroarbeiten an Werner Eser sowie die Heizungsinstallation an Firma Alfons Kraus GmbH (beide aus Tettenwang).

Gut entwickelt haben sich auch die Aktivitäten der örtlichen Landjugend, die nach dem Schulhausabriss in vier Containern am Sportplatz eine vorübergehende Heimat gefunden hat.

Durchwegs positiv berichtete Hummel über die Baulandentwicklung mit zahlreichen verkauften Bauplätzen und über 200 geplanten Bauparzellen in verschiedenen Ortsteilen. Rege Bautätigkeit herrscht im Süden Tettenwangs "Am Südhang", wo zwei Einfamilienhäuser fertiggestellt wurden und bei zwei weiteren im Frühjahr mit dem Bau begonnen wird. Hummel zeigte sich sehr erfreut, dass derzeit Gespräche für ein weiteres Baugebiet laufen. "Bitte habt Verständnis, dass ich im Rahmen der laufenden Verhandlungen noch nicht mehr sagen kann", so das Gemeindeoberhaupt. Die Fertigstellung des Trafohäuschens an der Einfahrt von der Sternstraße in das Neubaugebiet "Am Südhang" ist erfolgt, ebenso die Pflasterung des Teilstücks bis zur Kreisstraße. Nach der Renovierung des bisherigen Marterls wird dieses im Frühjahr eingeweiht.

Für den Ort Tettenwang konnte der Breitbandausbau im Frühjahr fertiggestellt werden - und die Bürger sind sehr zufrieden mit dem schnellen Internet von 30 bis 50 Mbit pro Sekunde. Sobald die Telekom die Factoring-Technik freischaltet, können die 130 Haushalte mit 60 bis 100 Mbit surfen. Wie Hummel ausführte, konnte kürzlich ein weiterer Vertrag mit der Deutschen Telekom über den Glasfaser-Breitbandausbau bei 75 Häusern und Höfen im Gemeindebereich geschlossen werden. "Von den Gesamtkosten in Höhe von 910000 Euro werden 90 Prozent bezuschusst", freute sich Hummel. Aufgrund der noch laufenden Arbeiten in mehreren Ortsteilen wird das Förderprogramm "Höfebonus" bis 2022 fertiggestellt sein. In Tettenwang betrifft dies die Weiler Althexenagger, Bruckhof und Ziegelstadel.

Kräftig in die Hände gespuckt haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Tettenwanger, die sich an der Neugestaltung des im Jahr 1976 erbauten Friedhofs in zahlreichen Hand- und Spanndiensten beteiligten. In Zusammenarbeit wurden größere Bäume entfernt, Büsche und Hecken zurückgeschnitten und die Wege neu aufgeschottert. Schließlich wurden anstelle der alten Bäume neue Sträucher und Bäume gepflanzt. Der Bauhof verbreiterte vor dem Leichenhaus für die Friedhofsbesucher die Pflasterfläche und brachte an der Ostseite zum Jagdgenossenschaftsstadel einen neuen Eisenzaun als Schutz an. Seiner Freude Ausdruck verlieh Norbert Hummel, als er mit Walter Korb aus Altmannstein den neuen Wärter für den gemeindeeigenen Friedhof verkündete.

Marktgemeinderat Stefan Koch (CSU/PW) bedankte sich bei den Bürgern für die tatkräftige Unterstützung bei der Umwelt- und Friedhofsaktion. Der Marktgemeinde dankte er für die Reparatur der Straßenentwässerungsrinne in der Gartenstraße, die restlichen Bauarbeiten an der Einfahrt zum Neubaugebiet "Am Südhang" und die Erneuerung des Zauns am Friedhof. Lob gab es für die Erneuerung des großen Eichenkreuzes am Friedhof, welches Schreiner Reinhard Eberl kurz vor Allerheiligen anschaffte. Koch gab bekannt, dass der Schlüssel für das Leichenhaus bei Beerdigungen bei ihm abgeholt werden kann.

Zum wiederholten Male gab es von Georg Koch eine Wortmeldung bezüglich der äußerst desolaten gemeindeeigenen Steinmauer entlang der Sternstraße. "Die Mauer bröckelt immer mehr und zerfällt Stück für Stück", so der besorgte Bürger. "Gibt es weitere Erkenntnisse zum geplanten Handymasten zwischen Hagenhill und Tettenwang?", wollte ein weiterer Bürger wissen. "Und wie sieht es im Gemeindegebiet mit einer Ladestation für Elektroautos aus?", frage Karlheinz Hecker. Bürgermeister Hummel meinte zu den Anfragen, dass er dazu nichts Endgültiges sagen könne und er diese Anliegen mit in die Gemeinde nehme.

Bernhard Hegenberger