Beilngries
Große Pläne für den Beilngrieser Westen

In der kommenden Stadtratssitzung geht es um die potenzielle Verlagerung des Volksfestplatzes

01.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:29 Uhr
Im Bereich zwischen der Umgehungsstraße und der Straße "Bei der Seefigur", die am Sportplatz des Gymnasiums und dem künftigen Kindergarten vorbeiführt, soll ein Volksfestplatz samt Busbahnhof entstehen. −Foto: Nusko (Archiv)

Beilngries - Die nächste Sitzung des Beilngrieser Stadtrats verspricht Spannung. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Planungen für den Westen der Stadt, die eine Verlagerung des Volksfestplatzes und damit verbunden die Schaffung von weiterem Wohnraum vorsehen. Beginn der Sitzung ist am kommenden Donnerstag, 8. Oktober, um 18 Uhr. Veranstaltungsort ist das Haus des Gastes, zweiter Stock.

Die Gestaltungsmöglichkeiten am westlichen Rand der Sandsiedlung beschäftigen die Stadtverwaltung bereits seit Längerem. Schon Alexander Anetsberger (CSU) hatte in seiner Zeit als Beilngrieser Bürgermeister das Potenzial beschworen, das dort vorhanden sei. Konkret geht es um die Idee, den Volksfestplatz samt Busbahnhof zu verlagern - und zwar in den Bereich zwischen Umgehungsstraße und der Straße "An der Seefigur", die entlang des Gymnasiums-Sportplatzes und des künftigen Kindergartens führt. Dadurch könne man die Verkehrssituation rund um das Schulzentrum in der Sandsiedlung sauber aufstellen - und den bisherigen Volksfestplatz einer anderen Nutzung zuführen, so der Plan.

So charmant die Idee klingt: Es gab stets ein großes Fragezeichen. Denn das Areal, auf dem der neue Festplatz und Busbahnhof zum Liegen kommen soll, befindet sich im Überschwemmungsgebiet. Bauwerke sind dort nicht möglich. Allerdings argumentiert die Stadt Beilngries dahingehend, dass es sich bei den Planungen ja um keine Bauwerke im eigentlichen Sinn handle, ein Hochbau sei im Grunde nicht vorgesehen. Und bei dem Ziel, die zuständigen Behörden - Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt - davon zu überzeugen, ist man inzwischen wohl einen guten Schritt vorangekommen. Bereits beim Kindergarten-Spatenstich hatten Landrat Anetsberger und Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) dies angedeutet. Und Schloderer bestätigte nun auf Anfrage unserer Zeitung, dass man wohl einen bedeutenden Knoten durchschlagen konnte. Man habe nämlich nun das Signal bekommen, eine Bauleitplanung für das Areal einleiten zu dürfen. Wie das Verfahren letztlich ausgeht, ist dann natürlich noch offen. Allerdings stehen die Zeichen jetzt tatsächlich gut, dass die Stadt ihre Planungen umsetzen darf.

In der kommenden Sitzung des Stadtrats soll ein Aufstellungsbeschluss für eine entsprechende Flächennutzungsplanänderung gefällt werden. Selbiges gilt für den qualifizierten Bebauungsplan "Bei der Seefigur", der sich auf besagtes Areal zwischen Umgehungsstraße und Gymnasiums-Sportplatz/Kindergarten bezieht. Und noch für einen weiteren Bebauungsplan soll der Aufstellungsbeschluss gefällt werden. Er trägt den Namen "Wohnen am ehemaligen Volksfestplatz" - was schon aufzeigt, welche Nutzung der Kommune für dieses Areal, das nicht im Überschwemmungsgebiet liegt, vorschwebt. Man könne auf diese Weise weiteren Wohnraum schaffen, so Schloderer - und als Stadt Einnahmen erzielen, um die Investition für den neuen Festplatz samt Busbahnhof gegenzufinanzieren.

Für den Zeitpunkt der Kindergarten-Eröffnung dürfte es mit dieser großen Lösung zeitlich knapp werden, so Schloderers Einschätzung. "Realistisch betrachtet werden wir eine Übergangslösung brauchen", was die Zufahrt betrifft, so der Bürgermeister auf Anfrage unserer Zeitung. Allerdings lasse sich dies mit dem großen Vorhaben kombinieren, so das Ziel, sodass keine bedeutende Extra-Investition für den Übergang nötig wäre.

Neben diesem Themenkomplex, der für die Beilngrieser Zukunft von enormer Bedeutung sein dürfte, stehen noch weitere für die breite Öffentlichkeit interessante Punkte auf der Tagesordnung. So sollen sowohl für die Brunnenbäckergasse als auch für die Buchbindergasse jeweils der Bauentwurf und die Kostenberechnung zur barrierefreien Umgestaltung vorgestellt werden. Beschäftigen wird sich das Gremium auch mit den Plänen für das Baugebiet "Am Roten Weg" in Paulushofen. Auch hierfür sollen Bauentwurf und Kostenberechnung präsentiert werden.

Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung ist der geplante Naturkindergarten im Ottmaringer Tal. Die Stadtverwaltung möchte hinsichtlich einer Inbetriebnahme informieren.

Des Weiteren liegt ein Antrag auf Baugenehmigung zur Errichtung eines Mehrfamilienhauses am Untermühlweg vor. Einen Beendigungsbeschluss soll das Gremium derweil für das Änderungsverfahren zur Ausweisung von Konzentrationsflächen "Mobilfunk" fällen, außerdem will man in diesem Zusammenhang die Veränderungssperre aufheben. Wie mehrfach berichtet, hat man inzwischen eine für alle Seiten annehmbare Lösung im Raum Eglofsdorf/Amtmannsdorf gefunden.

Ebenfalls auf der Tagesordnung stehen die Feststellung der Jahresrechnung 2019 samt Entlastung und die Feststellung des Jahresabschlusses 2019 der Lazarettstiftung, ebenfalls inklusive Entlastungsbeschluss. Und als rein formeller Akt steht noch die Verpflichtung zweier Ortssprecher/Ortsbeauftragter an. Franz Josef Hiebinger aus Amtmannsdorf war bei der vergangenen Sitzung verhindert gewesen, Christian Schmidt aus Neuzell wurde erst im Nachgang gewählt.

Den Abschluss der öffentlichen Sitzung bilden die Tagesordnungspunkte Verschiedenes und Fragestunde. Die Hygiene- und Abstandsregeln sind zu beachten.

DK

Fabian Rieger