Freystadt
Große Pläne für das älteste Gebäude am Marktplatz

Rundgang durch das Freystädter Stadelmann-Anwesen zum bundesweiten Tag der Städtebauförderung

13.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:59 Uhr
Noch kein schöner Anblick ist der Hof des Stadelmann-Anwesens. Doch das soll sich mit dem Umbau ändern. −Foto: haz

Freystadt (haz) Beim bundesweiten Tag der Städtebauförderung unter dem Motto "Wir im Quartier" ist am Sonntag in Freystadt das teils historische Stadelmann-Anwesen im Mittelpunkt gestanden.

Es ist nach neuesten Erkenntnissen wohl das älteste Gebäude auf dem Freystädter Marktplatz. Denn in der Bausubstanz und im Dachgebälk wurden Bestandteile aus dem Jahr 1370 gefunden. Der Rest entstand im 17. Jahrhundert, daher auch die asymmetrische Ansicht der Fassade. Verschiedene weitere Anbauten kamen in den vergangenen 100 Jahren hinzu. Dies sind hauptsächlich die Scheune und das Nebengebäude im Innenhof sowie ein rückwärtiger Anbau am Wohnhaus.

Bürgermeister Alexander Dorr, Architekt Michael Kühnlein junior und Bauamtsleiter Willibald Popp führten am Sonntag die Bürger durch das Anwesen und erläuterten die Pläne. Manche Teilnehmer erzählten bei dem Rundgang auch Erinnerungen aus den früheren Zeiten im Stadtleben.

Was aus dem Anwesen werden soll, steht bereits fest. Im Vordergebäude sollen Arbeits-, Technik-, Lager- und Mehrzweckräume sowie Toiletten entstehen. Die Nebengebäude samt Scheune im Hof werden abgebrochen. Im Hof wird dann ein Neubau entstehen, in den Teile des Stadtarchivs ausgelagert werden. Zur Schwallgasse hin entsteht ein Ersatzbau für den Stadel, wobei auch die in das Grundstück hineinragenden Nachbargaragen überbaut werden. Entsprechende Gespräche mit dem Nachbarn wurden bereits geführt.

Im Erdgeschoss sollen Lagerräume geschaffen werden, im Obergeschoss ein Kultur- und Mehrzwecksaal samt Stuhllager, Teeküche und Toiletten, in dem Konferenzen, Trauungen und andere Veranstaltungen stattfinden können. Erschlossen wird dieses Obergeschoss mit einer außenliegenden Treppe und - damit der Umbau auch behindertengerecht wird - einem Personenaufzug.

Die Kostenschätzung, die Bürgermeister Dorr erläuterte, stammt aus dem September des vergangenen Jahres. Für die Sanierung des Hauptgebäudes hat das Planungsbüro gut 1,3 Millionen Euro errechnet. Der Neubau des Stadels kommt auf knapp 1,2 Millionen Euro. Der Verbindungsbau wird auf knapp 800 000 Euro geschätzt, hier kommen aber noch die Abbruchkosten hinzu. Bei der Vorstellung des Projektes im September im Stadtrat hatte der Bürgermeister bereits darauf hingewiesen, dass die Stadt Freystadt mit hohen Zuschüssen rechnen kann. "Von der Denkmalpflege sind 450 000 Euro Zuschüsse zugesagt, von der Städtebauförderung 900000 Euro", wiederholte er jetzt beim Rundgang zum Tag der Städtebauförderung durch das Stadelmann-Anwesen.