Landkreis Roth
Große Gefahr trotz kleiner Sturmschäden

Forstamt appelliert an Waldbesitzer, umgestürzte Bäume wegen des drohenden Borkenkäferbefalls zu entfernen

14.03.2022 | Stand 19.03.2022, 3:34 Uhr
Eine gebrochene Fichte zeigt Tereza Möbus, Anwärterin im Forstrevier Spalt. Gerade solche Bäume gelten als perfekte Grundlage für die Vermehrung der Borkenkäfer. Die Sturmschäden aus dem Winter sollen deshalb schnell aufgearbeitet werden. −Foto: Engelhardt, AELF

Hilpoltstein/Roth Die Wintersturmsaison ist vorerst überstanden - das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg (AELF) zieht nun Bilanz. Die Wälder in den Landkreisen Roth, Weißenburg-Gunzenhausen und Nürnberger Land sind demnach glimpflich davongekommen. Nur wenige Bäume seien dem Sturm zum Opfer gefallen. Trotzdem bergen die geringen Schäden ein Risiko auf erhebliche Schäden wegen eines folgenden Borkenkäferbefall - und zwar immer dann, wenn Fichten betroffen sind, teilt das AELF mit.

Denn ab April schwärmen die Schädlinge aus und bohren sich besonders gerne in frisch geworfene Fichtenstämme ein. Die bei den jüngsten Stürmen umgefallenen Bäume bieten dabei die perfekte Grundlage zum Vermehren. Hier sind insbesondere vereinzelte Sturmwürfe, die leicht übersehen werden, sehr gefährlich. "Der Befall breitet sich dann sehr schnell auf noch stehende, gesunde Fichten im Umkreis aus." erklärt Peter Tretter, Abteilungsleiter Forsten am AELF in Roth. Wichtig sei also in den kommenden Wochen, dass die Waldbesitzer aufmerksam die Sturmschäden kontrollieren und aufarbeiten, bevor die Borkenkäfersaison beginne. Bei dieser Gelegenheit könnten auch gleich beschädigte Zäune repariert werden.

Aber nur wer bereits Erfahrung in der Arbeit mit Sturmholz habe und über geeignete Maschinen verfüge, solle sich selbst an die Aufarbeitung wagen, warnt das Amt. "Gerne unterstützen die Forstbe-triebsgemeinschaften, professionelle Forstunternehmen und auch unser Amt beim sicheren Entfernen der umgefallenen Bäume", versichert Peter Tretter. Auch seien dringend die Unfallverhütungsvorschriften zu beachten sowie die richtige Schutzausrüstung zu benutzen. "Gehen Sie zudem bitte niemals allein zu gefährlichen Waldarbeiten und überprüfen Sie ihre Ausrüstung und Geräte, bevor Sie loslegen", lautet Tretters Appell.

HK