Neuburg
Große Feierstunde oder kleine Festminuten

Grundsteinlegung des Landratsamts jährt sich Anfang Juli zum 250. Mal - Rahmen für dieses Ereignis ist noch offen

26.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:21 Uhr
Erinnerungstafel: Am Eingang des Landratsamts verweist diese Inschrift auf die Grundsteinlegung vor 250 Jahren. −Foto: Janda

Neuburg (sja) Die Grundsteinlegung des heutigen Landratsamts jährt sich heuer zum 250. Mal.

Genau am 2. Juli 1769 haben die Arbeiten an der ehemaligen Kaserne begonnen. CSU-Kreisrat Reinhardt Reißner fordert, dieses Jubiläum entsprechend zu würdigen. Das sieht auch Landrat Peter von der Grün (FW) so. Das genaue Ausmaß der Feier ist allerdings noch offen.

Seit 1983 ist der Landkreis mit seiner Verwaltung in dem stattlichen Anwesen am Platz der Deutschen Einheit zu Hause. In der Geschichte des Gebäudekomplexes ist das ein relativ kurzes Kapitel. Dennoch sollten Kreistag und die Belegschaft dieses Datum würdigen, findet Reißner, der schon in den 1980er-Jahren als Kreisrat am damaligen Umbau in ein Bürogebäude beteiligt war. Aus seiner Sicht wäre es für die heutigen Mitglieder des Gremiums und auch für die Bevölkerung interessant, mehr über die Historie des Komplexes zu erfahren. Dabei schließt Reißner insbesondere die ehemaligen Bewohner ein. Denn nach dem Zweiten Weltkrieg, also nach Ende der militärischen Nutzung durch das Fünzehnerregiment und später das dritte Bataillon des 63. Regiments aus Ingolstadt, waren sozial schwache Familien im heutigen Landratsamt untergebracht. Reißner ist sich sicher, dass einige dieser Bewohner auch zu einer Art Geschichtsstunde beitragen könnten.

Deren Hauptteil sollten seiner Meinung nach Kreisheimatpfleger Manfred Veit und Heimatforscher Armin Steger übernehmen. Letzterer gilt als Fachmann für die Militärgeschichte Neuburgs. Der Feldkirchener empfiehlt daher eine Feier- oder zumindest eine Art Geschichtsstunde, die eine kleine Ausstellung mit Bildern aus der Vergangenheit ergänzen könnte.

Ein eigener Festakt ist aus Sicht von Landrat Peter von der Grün allerdings etwas schwierig, da im Haushalt dafür keine Mittel eingeplant sind. "Dennoch finde ich, dass es eine gute Sache wäre, das Thema aufzugreifen", sagt der FW-Politiker. Ihm schwebt dazu ein Vortrag im Rahmen einer öffentlichen Kreistagssitzung vor - auf jeden Fall vor der politischen Sommerpause. "Ich danke Herrn Reißner für seine Initiative", sagt der Landrat und betont: "Er bringt die Themen auf den Tisch, so etwas hat sicher nicht jeder auf dem Schirm. "

Das mag wohl daran liegen, dass das Datum zwar für jeden Besucher des Landratsamts deutlich sichtbar, aber nicht unbedingt immer erkennbar ist. Denn die Tafel, die über dem Eingang der Kreisbehörde angebracht ist, verweist auf jenen 2. Juli 1769 - nur eben in lateinischer Sprache und mit Datumsangaben in römischen Zahlen. Demnach ist die Grundsteinlegung damals durch Philipp Anton Freiherr von Oberndorff erfolgt, ein Geheimrat des Kurfürsten Karl IV. , unter dem auch die Kolonisierung des Donaumooses begann.