München
Große Erleichterung

TSV 1860 München schafft mit 3:2-Sieg gegen Fortuna Köln den Klassenerhalt in der 3. Liga

12.05.2019 | Stand 23.09.2023, 6:58 Uhr

München (DK) Der TSV 1860 München bleibt nach dem 3:2 (2:2)-Heimsieg gegen Fortuna Köln auch in der nächsten Saison definitiv drittklassig. Das war die Quintessenz eines Fußball-Tages mit vielen emotionalen Auswüchsen.

Am Ende lieferte dieses dramatische Drittliga-Spiel auf Giesings Höhen so ziemlich alle Emotionen, die der Fußball für einen bereithält: riesige Euphorie und große Erleichterung über den Klassenerhalt, den die Münchner Löwen anschließend ausgelassen mit ihren Fans im ausverkauften - und wieder extrem stimmungsvollen - Grünwalder Stadion feierten; Enttäuschung und Traurigkeit der abgestiegenen Kölner, die ihre Tränen nach intensiven Wochen im Abstiegskampf nicht mehr zurückhalten konnten; den Schock über die schwere Verletzung eines Löwen-Hoffnungsträgers; aber auch kritische Worte von Trainer Daniel Bierofka zur Zukunft des Vereins.

Aber der Reihe nach, denn zunächst einmal regelten die Sechziger sportlich die Dinge so, dass sie nach mehrwöchiger Krise den Klassenerhalt jetzt aus eigener Kraft schafften. Auch wenn sie sich nach Benjamin Kindsvaters Führungstreffer (17.) noch einmal aus dem Konzept bringen ließen und - nach Toren von Thomas Bröker (24.) und Moritz Fritz per Foulelfmeter (27.) - plötzlich in Rückstand lagen, hatte die Mannschaft "den Glauben nicht verloren", wie Bierofka betonte. Sascha Mölders traf noch vor der Pause (45.+2) zum Ausgleich, und als der eingewechselte Prince Owusu - die Löwen spielten nach einer gelb-roten Karte für Bernhard Kyere Mensah fast eine Halbzeit lang in Überzahl - kurz vor dem Ende zum 3:2 traf, bebte das Grünwalder Stadion wie zu besten Zeiten.

Was danach folgte, waren nun die beschriebenen Emotionen: Während die Münchner Spieler ausgelassen mit ihren Fans feierten, tröstete Bierofka seinen Kollegen Oliver Zapel bei der Pressekonferenz, um kurz darauf die Verletzung eines für die Zukunft wichtigen Löwen-Spielers zu beklagen. Wie sich gestern bestätigte, hat sich Defensiv-Talent Semi Belkahia bei seinem zweiten Einsatz von Beginn tatsächlich das Kreuzband gerissen und wird monatelang fehlen. Weil Simon Lorenz wohl zurück nach Bochum geht und der Vertrag von Jan Mauersberger ausläuft, haben die Löwen mit Felix Weber momentan nur noch einen echten Innenverteidiger im Kader.

Bierofka nutzte dieses konkrete Beispiel auch für einen kritischen Ausblick auf die neue Saison, die ja nach wie vor unter den Vorzeichen des angekündigten Konsolidierungskurses steht. "Ein System mit nur einem Innenverteidiger gibt es nicht", sagte der Löwen-Trainer und wurde deutlich: "Was die allgemeine Situation betrifft, hoffe ich deshalb, dass alle in diesem Verein mal aufwachen." Schließlich möchte Bierofka genauso wenig wie die Fans erleben, dass die Löwen in einem Jahr die Emotionen der Kölner vom vergangenen Samstag durchmachen müssen.

Matthias Vogt