Pfaffenhofen (rks) Es hätte so schön sein können: Ein Auswärtssieg am Samstagabend beim Türk SV Pfaffenhofen, und der TSV Hohenwart wäre bis auf zwei Punkte dran gewesen an der erstplatzierten DJK Ingolstadt, die wenige Stunden zuvor nicht über ein 2:2-Remis gegen den SV Manching II hinausgekommen war. Aber am Ende gab's bei den Paartalern nur lange Gesichter - weil sie an der Ilm mit 3:4 unterlagen.
Kreisklasse Donau/Isar II
Zugegeben, die Hohenwarter mussten aus den verschiedensten Gründen gleich auf sechs Stammakteure verzichten. Und dass auch die Umstellung auf den für sie ungewohnten Kunstrasen zunächst nicht einfach war - durchaus einleuchtend. Trotzdem ging es viel zu leicht, wie die heimischen Pfaffenhofener schon in der elften Minute ihr 1:0 durch Halil Bal erzielen durften - und beim 2:0 durch Abdulhamit Zorlu (20.) stellten sich die Hohenwarter in der Defensive ebenfalls nicht wirklich geschickt an.
Keine Frage, diese beiden Nackenschläge taten weh. Trotzdem ließen die Paartaler die Köpfe nicht hängen, sondern reagierten darauf, wie es eine echte Spitzenmannschaft tut: Sie nahmen nämlich nun das Heft fest in die Hand, wurden immer stärker und erarbeiteten sich Topchance um Topchance. Das Dumme hier-an war nur: Die Gäste verwerteten diese nicht. Eine kleine Auswahl: Pfaffenhofens Keeper Bilal Gürle reagierte stark gegen Maximilian Mitterhuber (22.) sowie Daniel Liebhardt (35.), ein verunglückter Kopfball von Burak Gönenc klatschte nur an den Pfosten (27.) - und ein Schuss von Spielertrainer Roland Baumgärtner strich um wenige Zentimeter am langen Eck vorbei (41.).
Dass sie sich schon ab der 34. Minute in Überzahl befanden - Görenc hatte da Rot wegen einer Tätlichkeit an Marcus Luckert gesehen - es schien den Hohenwartern zusätzlich in die Karten zu spielen. Prompt schafften sie doch noch vor dem Pausenpfiff den 1:2-Anschlusstreffer, als Goalgetter Daniel Liebhardt einen an Manuel Haslauer verursachen Foulelfmeter eiskalt verwandelte (43.) - schon sein 15. Saisontreffer.
Allerdings gelang es den Paartalern weiterhin nicht, in der Defensive sicher zu stehen - was die schnellen Spitzen des Türk SV selbst in Unterzahl immer wieder gnadenlos ausnutzten. So stellte Abdullah Zorlu noch in der ersten Halbzeit das 3:1 her (45.), Abdulhamit Zorlu \terhöhte neun Minuten nach dem Seitenwechsel gar auf 4:1.
Was soll's? Der TSV Hohenwart marschierte auch danach immer wieder leidenschaftlich nach vorne. Und dank eines Freistoßes von Tobias Schäfer, der abgefälscht in den Maschen landete (66.), sowie eines Kopfballtores von Andre Motz nach Flanke von Tobias Prückl (75.) kam der Tabellenzweite auch tatsächlich wieder bis auf einen Treffer heran. Nur dabei blieb es. Mit Glück, Geschick, einigen Unsportlichkeiten, Provokationen sowie Zeitschindereien brachten die Pfaffenhofener ihren knappen Vorsprung doch über die Zeit.
Womit sie im Lager der Paartaler durchaus für viel Kopfschütteln sorgten. "An diesem Samstagabend ist alles zusammengekommen", meinte etwa Spielertrainer Roland Baumgärtner: "Natürlich hätten wir in den nächsten Wochen gerne zwei Endspiele um das ganz Große, also den Meistertitel, gehabt. Jetzt geht es für uns vor allem darum, zumindest den Relegationsrang zu sichern."
