Denkendorf
Große Belastung durch Autobahnunfälle

Einsatzkräfte fordern weitere Maßnahmen bei Herbstdienstversammlung des Kreisfeuerwehrverbands Eichstätt

09.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr

Denkendorf (DK) Ein Thema beherrscht derzeit die Diskussion bei den Feuerwehren im Landkreis Eichstätt vor allem in den Gemeinden an der Autobahn A 9: die große Häufigkeit schwerer Unfälle zwischen Kindinger Berg und Lenting in Richtung München. Das wurde bei der Herbstdienstversammlung deutlich.

Auf diesen Punkt ging bei der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbands (KFV) in Denkendorf auch der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl (CSU) ein, nachdem er die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren und des Ehrenamts als Element des Katastrophenschutzes hervorgehoben hatte. Gerade die vielen Einsätze auf der Autobahn seien eine enorme Belastung für die Feuerwehren, weil es sich bei den Helfern nicht um Profis handle. Die Denkendorfer Bürgermeisterin Claudia Forster (CSU/CW) hob im Anschluss hervor, dass die Fahrbahn bei der Anschlussstelle Denkendorf sehr rutschig sei. Mit Geschwindigkeitsbegrenzungen seien zwar bereits erste Maßnahmen getroffen, sagte Reinhard Brandl, für Anfang Dezember sei jedoch ein Treffen in Denkendorf mit Bürgermeisterin Forster, den Feuerwehren und der für den Streckenabschnitt zuständigen Verkehrspolizei Ingolstadt sowie der Autobahndirektion Nordbayern geplant. Dann soll das weitere Vorgehen - auch bauliche Maßnahmen wie Erneuerung der Fahrbahn oder Anpassung des Geländes - besprochen werden.

Auf Nachfrage wies Jürgen Voraberger, Leiter der Verkehrspolizei Ingolstadt, darauf hin, dass bei den Unfällen mehrere Faktoren zusammenkommen: die generell rutschige Fahrbahn, Nässe und stark motorisierte Fahrzeuge. Bei unangepasster Geschwindigkeit und starker Beschleunigung führe das zu schweren Unfällen. "130 Kilometer in der Stunde sind in Deutschland nicht Vorschrift. In Österreich oder Italien ist das ein viel entspannteres Fahren."

Der weitere Verlauf widmete sich weniger dramatischen Punkten, auch wenn dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands (KFV), Kreisbrandrat Martin Lackner, die Aufgabe zufiel, des Ende 2015 verstorbenen Kreisbrandmeisters Xaver Zinsmeister zu gedenken. Geehrt wurden mit der Ehrennadel in Gold des KFV Wolfgang Buchner für 23 Jahre Dienst als Schatzmeister, mit dem Ehrenkreuz in Gold des KFV Engelbert Erb als Seelsorger im KFV und mit dem Ehrenkreuz in Gold des Landesfeuerwehrverbands für über 40 Jahre Führungsverantwortung, davon 25 Jahre als Führungsdienstgrad in der Kreisinspektion, Kreisbrandinspektor Bernhard Sammiller.

Positives konnte Lackner bei den Zahlen der aktiven Feuerwehrleute vermelden: So waren 2015 6186 Frauen und Männer bei den Feuerwehren im Landkreis aktive Mitglieder, ein Plus von 69 gegenüber 2014. Von den 6186 waren 573 Frauen und damit 28 mehr als 2014. Das ist zwar eine Steigerung, aber immer noch ein Anteil von unter zehn Prozent. Die Kreisfrauenbeauftragte betonte daher, wie wichtig es sei, gezielt Frauen für die Feuerwehren zu gewinnen. Bei den Jugendlichen mussten die Feuerwehren einen Rückgang verzeichnen: 2015 waren es 21 weniger als 2014.

Zum Abschluss stellte Notarzt Alexander Hatz das in Bayern am 1. Oktober gestartete Rettungsmodell www.mobile-retter.de" class="more"%> vor: Registrierte Nutzer werden über eine App benachrichtigt, sollte in ihrer Nähe ein Notfall sein. So soll die Zeit bis zur Erstversorgung verringert werden, bevor der Rettungsdienst eintrifft.