Rohrbach
Großbrand legt Rohrbacher Zimmerei in Schutt und Asche

In den frühen Morgenstunde

14.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr
In den frühen Morgenstunden ist die Zimmerei Alt in Rohrbach abgebrannt. −Foto: Anna Ermert

Rohrbach (PK) Ein Großbrand hat heute in den frühen Morgenstunden die Zimmerei Alt am Rohrbacher Mühlweg in Schutt und Asche gelegt. Der Schaden durch das Feuer geht in die Hunderttausende, ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.

Der Schein des Großbrands war in der Nacht weithin zu sehen: Rund 120 Feuerwehrleute waren heute früh insgesamt im Einsatz – und als die ersten alarmierten Helfer gegen 3.15 anrückten, standen das Betriebs- und das Nebengebäude des Rohrbacher Zimmereibetriebs, in dem sich niemand mehr aufhielt, bereits lichterloh in Flammen. Die Helfer konnten den Brand zwar eindämmen und so ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude, das benachbarte Holzlager sowie die Bäume am gegenüberliegenden Ilmufer verhindern. Die Betriebshalle samt Nebengebäude war aber nicht mehr retten und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Das Wasser der Ilm, die direkt an die Zimmerei angrenzt, wurde nach ersten Erkenntnissen der Einsatzkräfte nicht durch auslaufendes Öl oder andere Betriebsstoffe verunreinigt.

Die Ingolstädter Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Was den Brand ausgelöst haben könnte, ist derzeit noch völlig unklar. „Zur Brandursache können wir zu diesem Zeitpunkt noch nichts sagen“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord heute Vormittag. Nach ersten Untersuchungen und Befragungen des Kriminaldauerdiensts und der Pfaffenhofener Polizei gebe es bislang aber keine konkreten Anhaltspunkte für vorsätzliche Brandlegung. Spezialisten der Kriminalpolizei werden die Brandruine nun in den kommenden Tagen genauer untersuchen.

Den Schaden beziffert die Polizei nach ersten Schätzungen mit rund 500 000 Euro. Die hohe Summe rührt daher, dass neben dem Betriebsgebäude auch alle Maschinen ein Raub der Flammen wurde. Auch fertige Holzständerwände für ein Haus wurden laut Polizei zerstört.

Ein Verkehrsteilnehmer hatte den Feuerschein gegen 3.08 Uhr bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Rohrbach, Wolnzach, Fahlenbach, Gambach, Waal und Rohr mit zwölf Fahrzeugen, die Kreisbrandinspektion mit Christian Nitschke und Bernhard Mayer, die Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung“ sowie Helfer des BRK-Rettungsdienstes und des Technischen Hilfswerks. Die Einsatzkräfte hatten das Feuer gegen 4.30 Uhr unter Kontrolle. Die Wasserentnahme erfolgte zunächst aus Hydranten, weil wegen der großen Hitze des Großbrands anfangs kein Wasser aus der Ilm entnommen werden konnte. Die Einsatzleitung hatte die Rohrbacher Feuerwehr unter dem ersten Kommandanten Sascha Welnhofer inne. Dieser lobte die Einsatzkräfte ausdrücklich: „Die Zusammenarbeit aller Wehren hat hervorragend funktioniert, auch ortsübergreifend.“ Gegen 9.30 Uhr konnten die letzten Feuerwehrleute abrücken. Ein Feuerwehrmann erlitt beim Einsatz eine Fußverletzung, die im Krankenhaus Pfaffenhofen ambulant behandelt werden musste.

Das Feuer am heutigen Karfreitag war nicht der erste Großbrand auf dem Alt-Gelände: 2015 brannte bereits das stillgelegte Sägewerk samt dem benachbarten Turbinenhaus nieder. Die Ermittler fanden damals keine Hinweise auf Brandstiftung. Der Schaden belief sich auf etwa eine Million Euro. Und das war nicht die einzige Katastrophe in den vergangenen Jahren: Auch das verheerende Junihochwasser 2013 hatte den Betrieb mit voller Wucht getroffen.