Großartiger als je zuvor

05.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:08 Uhr

Hut ab!

Das war ja mal ein Paukenschlag - oder "eine Ansage", wie mein Urururururenkel, der Lenzi, es ausdrückt. Ein richtiger Coup ist da dem Volksfestausschuss gelungen zum Wiesnstart vor einer Woche: Unsere Volksfestkönigin kennt nicht nur Eichstätt, sondern die ganze Welt. Zumindest die Radsportwelt. Eine Weltmeisterin mit Buchsbaumkrönchen, das muss uns erstmal einer nachmachen.

Fast hat man den Eindruck, da hätte jemand was zu beweisen - nämlich, dass die große Zeit des Volksfestausschusses nach dem Abschied des großen Vorsitzenden, dem Straßer Doni, noch lange nicht vorbei ist. Im Gegenteil! Schon reicht ein Vorsitzender alleine nicht mehr aus bei so viel neuer Großartigkeit. Ein dynamisches Duo sind sie ja tatsächlich, der Stachel Fränky und der Dorsch Klaus, die es dieser Tage nur im Doppelpack zu geben scheint. Werfen mit Biermarken um sich wie einst Bud Spencer und Terence Hill mit Maulschellen, sind zünftig unterwegs wie Marianne und Michael, ergänzen sich perfekt wie Pat und Patachon, Lolek und Bolek oder Tim und Struppi (wer ist Tim, wer Struppi? ).

Und heldenhaft wie Batman und Robin haben sie, wie man Sonntag sehen wird, auch dem Volksfestumzug wieder zu alter Größe verholfen. Wohl weniger dank außerirdischer "Superkräfte": Alleine mit der Kraft des Wortes soll es den beiden Vorsitzenden gelungen sein, Vereine aus Stadt und Land so zu elektrisieren, dass diese alles stehen und liegen ließen, um nun ihrerseits den schönsten Volksfestwagen aller Zeiten zu gestalten. Ob da nicht eher die höchsten Startgelder aller Zeiten geflossen sind? Wie dem auch sei, die Vorstellung, wie der Fränky und der Klausi wie die Zeugen Jehovas als Klinkenputzer fast jedem Vereinsvorstand der Umgebung erst ein Ohr abgekaut und dann eine Zusage abgerungen haben, ist schlicht: großartig.

"Make the Volksfest greater than ever", das scheint das Motto zu sein. Wo wir schon bei Fremdsprachen sind - "Boxauto" durfte ich neulich in meinem Leib- und Magenblatt lesen. Boxauto? Ich musste schnell mal in meinem schlauen Lexikon nachblättern: Demnach handelt es sich hierbei um ein auf Jahrmärkten oder Vergnügungsparks anzutreffendes, elektrisch angetriebenes, autoähnliches, kleines lenkbares Fahrzeug zum Fahren auf einer großen Bahn. Auf gut boarisch: um an Autoscooter. Ah so. In der revolutionären Schweiz heißen die Flitzer übrigens Putschautos. Ich bleibe lieber bei meinen Leisten, also dem Eichstätter Volksfest. Dort heißt das Synonym für Kinderkarussell schon seit Jahrzehnten: Miniatur Sport Korso.

Pfüat Gott, Ihr
Schlossleutnant
Lorenz Krach