"Größe, das heißt dienen"

17.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:40 Uhr

Mit einer Festmesse, die fünf Priester gemeinsam zelebrierten, wurde im Schönstattzentrum beim Canisiushof nahe Kasing das Fest Mariä Himmelfahrt gefeiert. - Foto: Gabler

Kasing (cg) "Wir sind aufgerufen zu schauen, wie sich Maria auf den Weg gemacht hat hinein in unsere Zeit", hob Pfarrer Otto Maurer bei seiner Predigt zu Mariä Himmelfahrt auf dem Schönstattland nahe Kasing hervor. Das "Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel" feierten hier heuer etwa 500 Gläubige, die sich ungeachtet des regnerischen Wetters im Schönstattzentrum eingefunden hatten.

Die Festmesse, die fünf Priester gemeinsam zelebrierten, war diesmal kurzerhand vom Pilgerplatz unter freiem Himmel in die Scheunenkirche verlegt worden. Wer hier keinen Platz fand, hatte die Möglichkeit, dem Gottesdienst unter Leitung von Pfarrer Franz Schmid in der Hauskapelle der Schönstätter Marienschwestern beizuwohnen. Für die musikalische Umrahmung der Festmesse in der Scheunenkirche sorgte der Hofchor unter Elisabeth Federl. Mitglieder und Freunde der Schönstattfamilie hatten die weitere Gestaltung übernommen. Dem Brauch zu Mariä Himmelfahrt folgend segnete Dekan Pfarrer Alfred Rottler als Hauptzelebrant am Ende der Festmesse auch die Kräuterbüschel, die die Gläubigen mit zum Schönstattland gebracht hatten.

"Maria hat uns hierher gerufen", fuhr Pfarrer Maurer mit Blick auf das bevorstehende Jubiläum zum 40-jährigen Bestehen des Parallele-Heiligtums fort, das am 28. September auf dem Schönstattland gefeiert wird. Den "Mutter- und Mustergarten", wie Maurer den früheren Landesobstgarten bei Kasing nannte, habe sie sich ausgesucht. "Wir sind 40 Jahre lang ihrem Ruf gefolgt. Und natürlich auch heute – an ihrem großen Festtag." Noch etwas Besonderes komme hinzu, sagte Maurer weiter und meinte damit Pater Josef Kentenich – den Begründer der internationalen Schönstattbewegung –, der vor ebenfalls 40 Jahren gestorben war, zuvor aber noch den Bau der Schönstatt-Kapelle beim Canisiushof geistlich begleitet habe. Seine These sei gewesen, nur Maria könne das Christentum in die neue Zeit hinüberretten. Eines der Hauptanliegen Kentenichs habe in der Anerkennung der Stellung Mariens im Heilsplan des Dreifaltigen Gottes bestanden, erklärte Maurer. Der Mensch solle einen entscheidenden Schritt tun zur Überwindung des Hochmutes, der ihn zu Fall gebracht habe. Er solle anerkennen, dass es einen Menschen gegeben habe, der in keinem Augenblick seines Lebens dem Hochmut verfallen, sondern ganz Dienerin gewesen sei.

Am Beispiel Mariens solle die Welt an der Schwelle zum dritten Jahrtausend begreifen: "Größe, das heißt dienen."