Pfaffenhofen
Grinsekatze und verrückter Hutmacher

"Alice im Wunderland" von der Stadtkapelle und von Lorenz Kettner als fantasievolles Musikstück präsentiert

25.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:47 Uhr

Als Vorleser begleitete Lorenz Kettner Alice und das junge Publikum durch die Abenteuer im Wunderland.

Pfaffenhofen (bti) Mit „Alice im Wunderland“ hat die Pfaffenhofener Stadtkapelle am Samstag in der Aula des Schyren-Gymnasiums kleinen Zuhörern ein fantasievolles Musikstück serviert – und auch die Eltern bezaubert.

Gleich zwei Mal hintereinander erlebte Alice in der Traumgeschichte ihre Abenteuer unter der Erde, denn sonst hätten die Plätze für die vielen begeisterten kleinen Musik- und Märchenfreunde nicht gereicht. Indem Dirigent Manfred Leopold dem jungen Publikum zuvor die Instrumente eines symphonischen Blasorchesters einzeln vorstellte und erläuterte, gab es zum freien Eintritt auch noch musikalische Allgemeinbildung gratis. Als Deutschlehrer, der 33 Jahre lang am Schyren-Gymnasium unterrichtete, sei er geradezu prädestiniert für den Vortrag eines Märchens, meinte der Dirigent über Lorenz Kettner.

„Es war ein herrlicher Sommertag“: Mit angenehmer Stimme trug Kettner im Lehnstuhl sitzend Szenen vor, die Alice im Traum durchlebt und die von der Stadtkapelle in ihrer großen Formation musikalisch dargestellt wurden. Grinsekatze, Kartenkönigin, verrückter Hutmacher, Raupe mit Wasserpfeife und Butterbrot-Schmetterlinge: Für Kinder und ebenso für Erwachsene gilt, dass die einen Lewis Carrolls „abgefahrene“ Geschichte aus dem Wunderland lieben – erstmals veröffentlicht wurde sie 1865 – die anderen absolut nichts mit ihr anfangen können.

Für das Konzert spielte das allerdings überhaupt keine Rolle, vielmehr nahm man das Werk von Hayato Hirose zum Anlass, die Möglichkeiten eines Blasorchesters in seinen vielen Facetten ausgezeichnet darzustellen. Der japanische Komponist und Dirigent im Blasmusik-Bereich hat auch die „Bremer Stadtmusikanten“ musikalisch umgesetzt. Die Märchen-Kompositionen sind zeitlich überschaubar und strapazieren daher die Konzentrationsfähigkeit des jungen Publikums nicht.

Leider waren einige doch zu zappelig, was anderen die Freude am Zuhören ein wenig verdarb. Nach Orffs „Carmina Burana“ zur Nacht der Kunst und Händels „Feuerwerksmusik“ anlässlich des Volksfestes war auch die Kindersymphonie im Jubiläumsjahr der 90 Jahre jungen Stadtkapelle ein voller Erfolg.

Ein „Wiederhören“ mit den musikalischen Botschaftern der Kreisstadt gibt es dann am Samstag, 1. Dezember, um 19.30 Uhr ebenfalls in der Aula des Gymnasiums: Gemeinsam mit vielen weiteren Mitwirkenden eröffnen sie beim Wohltätigkeitskonzert den Advent und die PK-Aktion „Vorweihnacht der guten Herzen“.