Pfaffenhofen (PK) Unter knapp 60 Bewerbern ist die Wahl auf sie gefallen: Die Künstlerin und Schriftstellerin Marie-Alice Schultz (Foto) aus Hamburg erhält das Joseph-Maria-Lutz-Stipendium und wird voraussichtlich im Mai in den Flaschlturm ziehen und schreiben. Entschieden haben das Schriftsteller und Kulturreferent Steffen Kopetzky, die Kulturjournalistin Barbara Fröhlich vom DONAUKURIER und der Theaterwissenschaftler und Philosoph Lenz Prütting.
Sie wählten Schultz wegen ihres eingereichten Textes, einem Auszug aus ihrem Romanprojekt, in dem aus verschiedenen Perspektiven die Geschichte einer Familie geschildert und dabei auch die innerdeutsche Grenze und deren Einfluss auf die Biografien thematisiert werden. Es ist gerade die Technik des Schreibens, das Verweben von Einzelschicksalen in ihren Übergangssituationen über Generationen hinweg, von der die Jury überzeugt ist, dass sie gut für Pfaffenhofen und für den zu formulierenden Text, den "Zwischenfall" geeignet ist.
Schultz wurde 1980 in Hamburg geboren, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik an der Freien Universität in Berlin sowie Bildende Kunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Seit ihrem Diplom 2010 arbeitet sie als freie Künstlerin. 2011 erhielt sie für ihr Projekt "Stationen, unter anderem. Mögliche Ansagen für den Untergrund", einer Sammlung von Texten über die Wiener U-Bahn, das Autoren-Stipendium der Stadt Wien. Im selben Jahr wurde ihr ein Atelier-Stipendium des österreichischen Bildungsministeriums für die Cité des Arts in Paris zugesprochen.
Ihre Texte erschienen unter anderem im "Ziegel: Hamburger Jahrbuch für Literatur" und in der Anthologie "Federlesen" der elften Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung. 2016 war Schultz Stipendiatin der Schreibwerkstatt der Jürgen Ponto-Stiftung.
Die Autorin wird die Sommermonate in Pfaffenhofen verbringen. Am Samstag, 29. Juli, wird sie ihren Text über Pfaffenhofen, ihren "Zwischenfall", dem Publikum vorstellen. ‹Œ
