Schrobenhausen - Seit ein paar Tagen haben also auch die Green-Devils-Basketballer ein Stück mehr Gewissheit: Sie dürfen nach den jüngsten Entscheidungen der Bayerischen Staatsregierung wie erhofft in den Spielbetrieb starten - und das sogar mit Zuschauern.
Dass es in der Mittelschulhalle tatsächlich die erlaubten 200 werden, ist zwar unwahrscheinlich - aber die, die nicht reindürfen, sollen immerhin von zu Hause aus zuschauen können.
Samstagabend, 19.30 Uhr, und als kleines Gedankenspiel kann man sich die Situation bei manchen Schrobenhausenern in Zukunft vielleicht so vorstellen: Die Pizza ist bestellt, das Bier geöffnet und auf dem Bildschirm laufen - die Green Devils. Was noch ein bisschen seltsam klingt, soll zumindest vorübergehend Realität werden: Die Heimspiele der Bayernligaherren und -damen (dann am Sonntagnachmittag zu Kaffee und Kuchen) sollen per Live-stream im Internet übertragen werden. Eigentlich war das für die Saison 2021/22 ohnehin geplant. "Doch jetzt versuchen wir es coronabedingt eben schon für die kommende Spielzeit hinzubekommen", sagt Vizeabteilungsleiter sowie Damencoach Jürgen Peter. Nach einer Testphase, die momentan läuft, soll dieser Service in einer ansprechenden Qualität angeboten werden.
Die SSV-Basketballer also ganz bequem von zu Hause auf der Couch? Natürlich soll das kein Dauerzustand werde, selbstverständlich soll die Halle auch irgendwann wieder komplett voll werden - wie zu besten Zeiten. Und die gute Nachricht lautet: Zumindest ein Teil der großen Fangemeinde darf auch in der neuen Saison schon mit rein. Offiziell sind es bis zu 200 Menschen - was bei anderen Vereinen ja locker reichen würde, in Schrobenhausen dagegen häufig nicht. "Natürlich freuen wir uns über die Chance, sogar mit Zuschauern wieder in den Spielbetrieb starten zu dürfen", sagt Peter, der aber auch vorsichtig betont: "Nur weil diese Zahl jetzt von der Staatsregierung erlaubt ist, heißt es ja nicht, dass es genauso umgesetzt werden kann. " Man werde die neuen Entwicklungen bei der konkreten Ausarbeitung des Konzepts berücksichtigen und dann eben schauen, "was unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich ist", so Peter: "Ob es dann 75 oder vielleicht 100 Leute sind, da schauen wir mal. Bis vor kurzem mussten wir ja noch davon ausgehen, dass wir komplett ohne Publikum spielen werden. Dementsprechend sind wir jetzt einfach froh, dass wir überhaupt wieder ein bisschen Stimmung in die Halle bringen. "
Apropos: Wenn Peter und auch die anderen Green-Devils-Vertreter von der "Halle" sprechen, geht es immer um ihre "Heimat" in der Mittelschulhalle, in die sie ab dem 14. September nach rund sechsmonatiger Wartezeit endlich wieder zurückkehren dürfen. Ein Wechsel in die Dreifachsporthalle sei für den Spielbetrieb dagegen nie ein Thema gewesen. "Zum einen wegen der Terminkollision mit den Handballern, die ja in dieser Halle ihr Zuhause haben", sagt Peter. Zum anderen gehe es auch um vermeintlich "banale" Dinge - wie die Aufteilung der Linien und so weiter.
Immerhin durften die Schrobenhausener dort zuletzt wieder regelmäßig trainieren. "Die Zusammenarbeit mit der Stadt hat - vor allem in der Übergangsphase vom Freiplatz in die Halle - super funktioniert", betont Peter an dieser Stelle. Auch jetzt werde gemeinsam ein Hygieneschutzkonzept für die Mittelschulhalle ausgearbeitet. Wie ein Spieltag dort in Zukunft aussehen könnte, darüber hatte der Corona-Beauftragte Theo Lang ja schon vor ein paar Wochen spekuliert: Dauerkarten für die Vergabe der begehrten Plätze, Mund-Nasen-Schutz für die Zuschauer, Datenerfassung - und natürlich Abstand halten. Das ganz konkrete Vorgehen wird in den Wochen bis zum Saisonstart nun noch genauer festgelegt.
Planmäßig eröffnet wird die neue Spielzeit aus Schrobenhausener Sicht nämlich schon in gut vier Wochen, am 10. Oktober um 17 Uhr, wenn die zweite Herrenmannschaft zu Hause den TSV Diedorf empfängt. Am selben Abend (19.30 Uhr) startet dann auch das Bayernliga-Mitte-Team mit einem Heimspiel gegen die Baskets Vilsbiburg II in die Saison 2020/21. Die anderen Vertretungen beginnen nach und nach, die Damen beispielsweise erst Mitte November.
"Alle Teams sind inzwischen in einer normalen Vorbereitung. Auch, wenn es natürlich andere Umstände sind und wir weiter vorsichtig bleiben, freuen wir uns jetzt auf eine halbwegs normale Spielzeit und machen das Beste daraus", sagt Peter. Dazu gehören bei den Green-Devils-Basketballern natürlich auch ihre vielen Fans, von denen 2020/21 zumindest ein paar wieder live dabei. Der Rest kann - zumindest vorübergehend - ja immerhin von zu Hause aus die Daumen drücken. Mit oder ohne Pizza.
SZ
