Zum
Grausame Tierquälerei

04.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:58 Uhr

Zum Bericht „Jäger spüren auf Feldern Fuchs und Hase auf“ (DK vom 30. Dezember):

Der Leiter der Unteren Jagdbehörde verbreitet Jägerlatein, um die berechtigte Kritik an Treib- und Drückjagden abzuwiegeln. Ob sich die Nachrichtenredakteurin des Bayerischen Rundfunks damit wohl zufriedengibt?

Bis zu 70 Prozent der Wildtiere sind bei Treib- und Drückjagden nicht beim ersten Schuss tot. Auf diese Tierschutzproblematik weist die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) in den TVT-Nachrichten 2/2011 hin. Untersuchungen zufolge seien bei Drückjagden in Hessen nur etwa ein Drittel der Wildschweine mit Blattschuss erlegt worden, die überwiegende Mehrheit wurde „nur“ angeschossen und „wies Waidwund-, Keulen- oder Laufschüsse auf“. Außerdem würden 60 Prozent der weiblichen Rehe Bauchschüsse aufweisen.

Das Tier flieht unter Schmerzen und in Todesangst – mit zerschossenen Beinen, mit heraushängenden Eingeweiden, in die es sich beim Laufen verfängt und welche die „Pirschzeichen“ für die Nachsuche hinterlassen, mit zerschossenem Kiefer, so dass es dem Tod durch Verhungern und Verdursten ausgeliefert ist, oder mit nicht sofort tödlichen Lungenschüssen, die viele Rehe weite Strecken flüchten lassen, bevor sie dann verenden. Treib- und Drückjagden sind grausame Tierquälerei. Und unsere wild lebenden Tiere hätten es bitter nötig, dass die Öffentlichkeit davor nicht mehr länger die Augen verschließt.

Im übrigen ist die Jagd nicht nur für die Tiere lebensgefährlich. Immer wieder trifft es dabei auch Menschen. Wer weiß schon, dass in der Vergangenheit Hunderte Menschen durch Jäger und Jägerwaffen starben?

Julia Brunke,

Kreuzwertheim