Göggelsbuch
Grandioses Jubiläumsfest

Freiwillige Feuerwehr Göggelsbuch feiert ihr 150-jähriges Bestehen über drei Tage hinweg

01.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:36 Uhr
  −Foto: Mücke

Göggelsbuch (HK) Ein grandioses Jubiläum zum 150-jährigen Bestehen, verbunden mit dem Florianstag der Feuerwehren im Brandmeisterbezirk Allersberg, hat die Feuerwehr Göggelsbuch am vergangenen Wochenende gefeiert.

Große Anerkennung wurde den Wehren allgemein und der Jubelwehr im Speziellen von allen Seiten zuteil, vor allem auch für ein hervorragend organisiertes und glänzend abgelaufenes Jubiläumsfest.

Dabei stand bei einigen Rednern im Mittelpunkt, dass nach dem 125-jährigen Bestehen im Jahr 2008 schon elf Jahre später das 150-jährige Jubiläum gefeiert werde. Landrat Herbert Eckstein beispielsweise war dies gleich aufgefallen und er präsentierte überzeugt eine alte Festschrift. Und auch Pfarrer Peter Wenzel von der katholischen Pfarrei stellte die Relativitätstheorie Einsteins in Frage, wenn nun schon das 150-jährige Jubiläum nach elf Jahren gefeiert werde. Der Vorsitzende der Göggelsbucher Wehr, Hans Schüssel, machte daraus auch keinen Hehl. Denn bald nach dem 125-jährigen Bestehen hatte man ein neues Dokument gefunden, demzufolge die Göggelsbucher Wehr aus dem Jahr 1869 stamme, als ein Feuerlöschgerät, das erste der Wehr, angeschafft wurde. Und da man in Göggelsbuch gerne Feste feiere, wollte man nun mit der 150-Jahrfeier auch wieder aktuell sein.

Ein farbenfroher Festzug vom Feuerwehrhaus im Norden durch die Hauptstraße Göggelsbuchs zur Festwiese im Süden bildete am Sonntag den Abschluss der dreitägigen Feierlichkeiten, die am Freitag mit einer Rocknacht (wir berichteten) begonnen hatten und am Samstag mit einen Heimatabend und Ehrungen seine Fortsetzung fand. Am Kriegerdenkmal in der Ortsmitte gedachten die vielen Gäste, darunter auch Landrat Herbert Eckstein, die drei Bürgermeister Allersbergs mit einer Reihe von Marktratsmitgliedern und der Allersberger Landtagsabgeordnete Ferdinand Mang, der Toten. Hans Schüssel dankte den Vorangegangenen für ihre Arbeit und Mühen, die auch Verpflichtung für die jetzigen Aktiven und für die Zukunft sei. Nach einer Kranzniederlegung und kurzen Gebeten der beiden Geistlichen ging es weiter zur Festwiese und dem Festzelt, in dem einigermaßen erträgliche Temperaturen herrschten.

Pfarrer Hermann Dinkel von der evangelischen Kirchengemeinde und sein Kollege Peter Wenzel gestalteten den ökumenischen Festgottesdienst in dem proppenvollen Festzelt, der von der Blaskapelle Jahrsdorf musikalisch umrahmt wurde, die auch anschließend zu einem gemütlichen Frühschoppen aufspielte. In der Predigt ging Pfarrer Wenzel auf das Gleichnis des barmherzigen Samariters ein und er prangerte das Floriansprinzip an "was gehen mich die anderen an".

Die Frauen und Männer der Feuerwehren hätten eine ganz andere Einstellung und helfen, wo sie helfen können. Er bat den Heiligen Florian um den Schutz für die Wehrmänner und -frauen bei ihren Einsätzen und segnete ein Erinnerungsband, spendiert von der Patenwehr Allersberg und den beiden Patenkindern der Wehren Lampersdorf und Altenfelden, das an die Göggelsbucher Fahne geheftet wurde. Kurze Grußworte gab es anschließend noch von Bürgermeister Daniel Horndasch und Kreisbrandinspektor Werner Löchl. Anschließend startete eine viel beachtete Oldtimerschau am Festgelände mit wohl an die hundert historischen Traktoren und anderen Fahrzeugen. Beim Ehrenabend am Samstag war das Zelt nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Stimmungsband "GipfelGaudi" aufspielte und lange unterhielt. 46 Aktive, neun in der Alterswehr und 20 Mädchen und Buben in der Jugendwehr, darunter auch einige aus dem Nachbarort Lampersdorf, konnte Schüssel vermelden. Schüssel lobte Kommandant Schlierf als den "Motor für alles", was einen tosenden Applaus im Zelt auslöste.

Das bürgerliche Zusammenleben wäre um ein Vielfaches ärmer ohne die vielen Frauen und Männer in den Feuerwehren, lobte Bürgermeister Daniel Horndasch und zollte Respekt für alle erbrachten Leistungen, "die Gemeinde ist stolz auf ihre Feuerwehren". Glückwünsche überbrachten auch Willi Lehner als Vorsitzender der Patenwehr aus Allersberg mit einem umgebauten Spritzenrohr samt Inhalt und die Vorsitzenden der beiden Patenkinder aus Altenfelden und Lampersdorf mit einer umgebauten Kaffeemaschine, die Jacky-Cola ausschenkt.

Walter Fleischmann als Vorsitzender der DJK, der Katholischen Landjugend und des Heimatvereins Göggelsbuch-Lampersdorf betonte die hervorragende Zusammenarbeit aller Vereine in Göggelsbuch und überreichte ein großes Schild als Bandenwerbung für den Sportplatz, von Freunden für Freunde. Gemeinsam solle das Schild aufgehängt werden, lud er gleich zu einer weiteren Feier ein. Alle könnten stolz sein auf diese Frauen und Männer, lobte auch Helmut Rickert als Vorsitzender des Soldaten- und Kriegervereins Göggelsbuch-Lampersdorf das äußerst harmonische Verhältnis. Und Landrat Herbert Eckstein sprach an, dass man sich vor Jahren die Mitwirkung von Frauen in den Feuerwehren nicht vorstellen konnte, dies heute aber ein fester Bestandteil und gleichzeitig einer Bereicherung für alle Wehren sei. 150 Jahre bedeute auch, so Kreisbrandrat Werner Löchl, dass es 150 Jahre lang Menschen gegeben habe, die sich für den Dienst, Einsatz und die Hilfe an den Mitmenschen engagiert hätten.

Reinhold Mücke