Geisenfeld
Grandiose musikalische Leistung

Begeisterndes Premierenkonzert der Flötistin Katharina Hofner

30.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Als herausragende Musikerin präsentierte sich die Flötistin Katharina Hofner im Rathaussaal, hier begleitet von Vater Christian. - Foto: Zurek

Geisenfeld (GZ) Magische Momente - manchmal wird das Klischee zur erlebbaren Wirklichkeit. So geschehen beim ersten Solokonzert der Flötistin Katharina Hofner am Sonntag im Rathaussaal Geisenfeld.

Schon einmal war ein ehemaliges Mitglied der örtlichen Stadtkapelle Grund für das Gefühl, einem ganz besonderen Moment beizuwohnen: Andreas Hofmeir, heute als erster Tubist mit dem Echo-Klassik ausgezeichnet und weltweit bekannt. Diesmal war es die grandiose Leistung von Katharina Hofner, die verzauberte und vermuten lässt: Auch von dieser jungen Künstlerin und ihrer Querflöte wird man noch viel hören. Beide Male war es ein heimischer Komponist, der jeweils mit seinem Werk das enorme Potenzial von Instrument und Interpret auslotete: der örtliche Kirchenmusiker Jörg Duda, der an diesem Abend mit zehn Fingern ein ganzes Orchester ersetzte. Seine Sonate für Flöte und Klavier geriet zum Höhepunkt des Abends, musikalisch wie emotional.

Von einem kongenialen Duda an den Tasten begleitet, zeigte die Stipendiatin bei Yehudi Menuhin Live Music Now, dass sie sich nicht von ungefähr mit der Musikerleistungsprüfung in Gold schmücken kann. Höchst konzentriert, die Artikulation klar und kraftvoll, meisterte die 25-Jährige rhythmische und melodiöse Herausforderungen voller Dynamik. Dabei wirkte ihr tief in Stimmungswechsel eintauchendes Spiel nie steif. Über den gesamten von ihrer Schwester Magdalena charmant moderierten Abend hinweg hatte Hofner - auch bei der Fantasie von Paul Taffanel, Caspar Kummers Nocturne und Mozarts Flötenkonzert (KV 313) - mit jener "Leichtigkeit" geglänzt, die das Ergebnis von Talent gepaart mit Fleiß ist. Schwirrende Koloraturen, fröhliche Triller, satte Tiefen und strahlende Höhen zeichneten ihr spannungs- und charaktervolles Spiel aus. Von Vater Christian Hofner an der Gitarre begleitet, arbeitete sie die wunderbare strukturelle Klarheit der Bach'schen Suite in d-Moll heraus.

Dass Hofner mit Duda, der ihre Entwicklung als Klavierlehrer und Chordirigent mitgeprägt hat, mehr verbindet als nur unzählige Übungsstunden, zeigte sich in der perfekten Verständigung beider Musiker. Als der letzte Ton des "Finnischen Sommers" verklungen war, löste sich die vorherige Anspannung bei beiden in Tränen und einer Umarmung auf. Das Publikum hingegen zollte mit tosendem Applaus begeistert Anerkennung. Katharina Hofner selber zeigte sich nach der so erfolgreichen Premiere ganz bescheiden "einfach nur glücklich, dass alles gut gelaufen ist". Mit romantischen Klängen von Franz Schubert entließ sie ihre Zuhörer in den stürmischen Abend.