Otterzhofen
Gotteshaus in neuem Glanz

Renovierung der Kirche in Otterzhofen abgeschlossen – Decke war abgesackt

09.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:14 Uhr

Otterzhofen (er) Die Renovierungsarbeiten an der Dorfkirche von Otterzhofen sind nun beendet. Bereits seit Allerheiligen steht die Filialkirche St. Peter und Paul den Gläubigen der Pfarrei Jachenhausen wieder uneingeschränkt zur Verfügung.

Nach der dringenden Sanierung des Kirchturms, der mit einem Kostenaufwand von 379 000 Euro bereits abgeschlossen ist, kam nun in einem zweiten Bauabschnitt der Austausch morscher Dachbalken und der maroden Deckenhölzer über der Empore dazu. Noch nicht beendet ist dagegen die finanzielle Abwicklung der aufwendigen Sanierung. „Die Bilanz des Ingenieurbüros, das mit der Bauleitung beauftragt wurde, und das nun die Rechnungen der beteiligten Firmen zu überprüfen hat, steht noch aus. Wir erwarten die entsprechenden Zahlen noch im Januar“, erklärte Kirchenpfleger Anton Preis. Er geht davon aus, dass sich die Gesamtkosten ziemlich im Rahmen der Planungen bewegen, die mit 600 000 Euro für beiden Bauphasen veranschlagt worden waren.

Die Details der nun seit Ende April des vergangenen Jahres ausgeführten Arbeiten sind erst beim Blick in den Dachstuhl zu sehen. Die bejahrten Balken der Dachunterkonstruktion, die schon die alten, vermorschten Dachsparren getragen haben, wurden größtenteils erhalten. Nun liegen hier die frischen Dachsparren mit der Lattung und dem neuen Biberschwanzdach auf.

Die Arbeiten waren von einer regionalen Zimmerei mit viel Erfahrung in der Renovierung historischer Gebäude ausgeführt worden. Mit Rücksicht auf die historische Konstruktion musste Balken für Balken ausgetauscht werden.

Auch das Mauergesims, auf dem die Dachkonstruktion aufliegt, war schadhaft. Es wurde ausgebessert und im hinteren Teil des Gebäudes, der wohl um die Zeit von 1840 bis 1870 angebaut worden war, komplett erneuert. In Folge dieser Mauerarbeiten musste ein Stuckateur die gesamte Außenseite des Mauersimses wieder zu einem Gesamtbild vereinen.

Schwierig gestaltete sich die Sicherung der Decke des Kirchenschiffs im hinteren Bauteil. Um die damals neu angeschaffte Orgel – die erste Erwähnung des Instruments fand Preis für das Jahr 1878 – mitsamt der Orgelpfeifen einbauen zu können, hatten die Altvorderen wohl einfach ein paar Mittelstücke der Deckenbalken ausgesägt. Mit dem Holzwurm- und Pilzbefall der Dachhölzer hielt die Konstruktion nicht mehr stand und die Decke sackte ab.

Nun ist es den Zimmerleuten gelungen, den alten Zustand wieder herzustellen. Entsprechend den Denkmalschutzauflagen haben die Fachmänner so viele originale Bauteile wie nur möglich erhalten und die Arbeiten weitestgehend nach alter Zimmermannskunst ausgeführt.

Im Kirchenraum waren danach nur ein paar Malerarbeiten an den sanierten Deckenabschnitten und einem alten Wasserfleck in Altarnähe notwendig. Auch einige der Figuren, die stark vom Holzwurm befallen waren, wurden behandelt und sind nun wieder an ihre angestammten Plätze zurück gekehrt.

Bis auf die Reinigungsarbeiten konnten die Dorfbewohner zwar keine Eigenleistungen in die Bauarbeiten einbringen, dafür aber investierten sie viel gemeinsame Zeit in die Erneuerung der Friedhofsmauer. „Wenn schon unsere Kirche so schön wird, soll auch der Rest dazu passen“, betont Preis. Noch im Lauf des Spätsommers wurde die Friedhofsmauer gereinigt und neu gestrichen. Das Kriegerdenkmal ist momentan noch bei einem Steinmetz zur Restaurierung und soll im Frühjahr zurück kehren. Mit der Neuerrichtung des Denkmals sollen dann auch Pflasterarbeiten ausgeführt werden.

Mittlerweile können die Mitglieder der Kirchenverwaltung auch die Finanzierung überschauen. Wie Michael Pickl vom Pfarrbüro in Jachenhausen mitteilt, liegen bereits verschiedene Zusagen für Zuschüsse vor. Die Diözese Regensburg übernimmt 45 Prozent der Kosten und die Stadt Riedenburg legt drei Prozent der Baukosten drauf. Vom Denkmalamt sind 2400 Euro zugesagt und der Bezirk Niederbayern wird für zusätzliche denkmalpflegerische Arbeiten einen Betrag von knapp 13 000 Euro für den zweiten Bauabschnitt beisteuern.