Freystadt
"Gott, lass mich am Ball bleiben"

Freystädter Pfarrfest steht im Zeichen der Fußball-Europameisterschaft

28.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

"Mit Gott lässt sich gut punkten" lautete das Motto beim Pfarrfest in Freystadt, das in der Predigt ebenso umgesetzt wurde wie beim Menschenkicker. - Foto: Sturm

Freystadt (jsm) Zum Patrozinium der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul wird jedes Jahr im Pfarrverband Freystadt ein Pfarrfest gefeiert. Mit Blick auf die Europameisterschaft stand es diesmal unter dem Motto "Mit Gott lässt sich gut punkten".

Sowohl beim Open-Air-Gottesdienst im Schatten der Kirche, als auch bei der Feier stand die Fußball-EM im Mittelpunkt. Es gab Menschenkicker und die Farben Deutschlands oder die der katholischen Kirche - weiß-gelb - auf die Wangen der Besucher und weitere Überraschungen. Stadtpfarrer Pater Amadeus und Gemeindereferent Konrad Fuchs, der das Fest und die Texte vorbereitet hatte, gelang es eindrucksvoll zu verdeutlichen, dass man mit Gott wirklich gut punkten könne, weil er beschütze, weil man zu ihm beten könne, weil es ohne ihn keine Welt gäbe, in der wir leben könnten, weil es für die Toten sonst keinen Himmel gäbe und weil er Kraft gäbe und niemanden alleine ließe. Diese Gedanken hatten die Gläubigen auf eine Pinnwand geschrieben, wozu sie von Pater Amadeus beim Gottesdienst aufgefordert wurden.

Beeindruckend war der Festgottesdienst, der mit wunderschönen rhythmischen Liedern gestaltet wurde von der Pfarrband. In der Predigt verdeutlichte Pater Amadeus das Leitwort des Pfarrfestes und es wurden Aussagen zum Thema Fußball und Glaube von bekannten Fußballern wie Miroslav Klose, Bastian Schweinsteiger, Andreas Köpke oder Jürgen Klopp sowie von Fußballfan Papst Franziskus vorgetragen. Festgehalten in schriftlicher Form zum Nachlesen waren die Zitate auch im ausgegebenen Festprogramm.

Dass Fußball in seinen vielfältigen Aspekten sowohl sportlich gesehen, als auch als gesellschaftliches Phänomen Anknüpfungspunkte für unser menschliches Miteinander und das zwischenmenschliche Verhalten hat, wurde anschaulich verdeutlicht. Geht es dabei doch um echte Begeisterung, Fairness und Respekt, um Siege und Niederlagen, um maximalen persönlichen Einsatz und ums Mitfiebern, Mitfreuen und Mitleiden. "Das alles hat Bezüge, die auch im Glaubensleben zu finden sind", sagte Pater Amadeus. Beispiele des Sports, übertragen auf das Leben mit Gott, wurden in die Fürbitten gepackt, bei denen ein Ball, Fußballschuhe, Kirchenfahne, Schiedsrichterpfeife und eine gelbe und rote Karte symbolisch vor dem Altar abgelegt wurden.

Mit dem gemeinsamen Gebet "Guter Gott, ich bitte dich, lass mich am Ball bleiben, nicht den Anschluss an dich verlieren, immer im Kontakt mit dir - dann kann ich mit dir punkten, mit dir stürmen, dem Tor, dem Ziel meines Lebens unbeschwert entgegen. Guter Gott, mit Dir kann ich in meinem Leben punkten" endete die beeindruckende Messfeier und es wurde zum weltlichen Fest mit Frühschoppen, gemeinsamen Mittagessen und Kaffeetrinken übergeleitet.

Den ganzen Tag nutzten zahlreiche Pfarrangehörige die Gelegenheit zum Plaudern und Gedankenaustausch und zum Miteinander. Sie fühlten sich wohl und ließen es sich gut gehen bei allen Schmankerln, die der Pfarrgemeinderat vorbereitet hatte. Für Abwechslung, Spaß und Gaudi sorgte ein buntes Programm mit Menschenkicker, Holzbasteleien vom Krippenverein, Druckbildern für Taschen und eine Malecke, Torwandschießen und weitere Workshops. Große Aufmerksamkeit fand außerdem die Aufführung der Kindergartenkinder in der Kirche, die in ihrem Lied in verschiedenen europäischen Sprachen und Farben "Guten Tag" sagten. Überall waren lachende, mit den Kirchenfarben verzierte Gesichter zu sehen. Die prachtvolle Stimmung verwundert nicht, denn die Besucher genossen nicht nur die Pfarrband sondern auch am Abend den Sieg der deutschen Nationalmannschaft.