Belgrad
Gold für Julia Voll und Bronze für Marlen Nedic in Belgrad

Taekwondo-Sportlerinnen von Tiger & Dragon Altmannstein/Mindelstetten sind bei Serbia Open erfolgreich - Schweres Los für Sarah Wilhelm

04.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:42 Uhr
Über Gold bei den Serbia Open in Belgrad konnten sich Julia Voll und Trainer Bernhard Bruckbauer freuen. −Foto: Tiger and Dragon

Belgrad (DK) Das Zweikampfteam der Taekwondo-Abteilung Tiger & Dragon des FC Mindelstetten ist kürzlich bei den Serbia Open in Belgrad gewesen.

Dort holte sich Julia Voll aus Wackerstein die Goldmedaille (Jugend-A, -59kg) und Marlen Nedic aus Mindelstetten die Bronzemedaille (Senioren, -73kg). Sarah Wilhelm aus Mindelstetten konnte sich in der Vorrunde nicht gegen ihre Kontrahentin durchsetzen.

Die Serbia Open sind ein renommiertes Turnier mit einem hochrangigen Status. So bot sich für die Tiger & Dragon-Sportlerinnen unter dem professionellen Coaching durch Vereins- und Bundesstützpunkttrainer Bernhard Bruckbauer erneut die Möglichkeit, sich auf internationalem Terrain im Kyorugi-Zweikampf zu messen.

Sowohl für Julia Voll als auch für Marlen Nedic ist es nach wie vor wichtig, sich in der neuen Klasse kämpferisch einen Namen zu machen. Voll befindet sich seit Anfang 2019 in der Klasse Jugend-A und wurde dort bereits deutsche Meisterin. Nedic absolviert seit Herbst das Ausbildungsseminar Spitzensport der Bereitschaftspolizeiabteilung in Dachau und tritt seit Beginn des Jahres ebenso in einer neuen Kategorie, Senioren weiblich, an. Um allerdings auch weiterhin Nominierungen durch die BTU (Bayerische Taekwondo Union) und die DTU (Deutsche Taekwondo Union) zu erhalten, müssen weitere Siege her.

Mit der höchsten Motivation gingen alle drei also in Belgrad an den Start. Den Auftaktkampf bestritt die 15-jährige Julia Voll gegen Antonia Bue Ljeta aus Kroatien. Trotz der anfänglichen technischen Schwierigkeiten behielt die Wackersteinerin die Nerven, befolgte die Traineranweisungen und ging mit 19:6 Punkten als souveräne Siegerin von der Matte. So eindeutig sollte es allerdings nicht bleiben, denn die nächsten drei Duelle sorgten für Nervenkitzel. Sowohl im Viertelfinale gegen die Serbin Tijana Kostic, als auch gegen ihre bulgarische Halbfinalgegnerin Radina Borisova setzte sich Voll nach drei Runden auf Augenhöhe in der Golden-Point-Runde durch. Im Finale gegen die Polin Justyna Kowalkowska wurden die Nerven aller Beteiligten wiederholt auf die Probe gestellt. Nach drei Runden hieß es kurz vor Schluss 11:10 für die Gymnasiastin Julia Voll - der Sieg schien greifbar nah.

Der Einspruch des gegnerischen Coaches bescherte Kowalkowska noch einen Punkt, und so galt es erneut, Runde Vier durch den Golden Point für sich zu entscheiden. Voll behielt die Nerven, bündelte ihre kämpferischen Stärken und Bruckbauer coachte sie gekonnt zur Goldmedaille, wichtigen Ranglistenpunkten und damit verbundenen Chancen auf die Teilnahme bei der Europa- oder Weltmeisterschaft.

Die 18-jährige Marlen Nedic geriet im Viertelfinale an Marcelina Marta Koszel aus Polen. In Runde eins tastete sich die Mindelstettenerin kämpferisch an ihre starke Gegnerin heran, um dann in den folgenden Runden präsentieren zu können, dass sie die Stärkere ist. Mit einem Endpunktestand von 6:2 zog Nedic ins Halbfinale ein. Ihre dortige Gegnerin Maria Espinoza aus Mexiko blickt auf eine herausragende Karriere zurück. Die 32-Jährige erzielte seit 2003 mehrere hochrangige Erfolge - unter anderem erkämpfte sie sich olympisches Gold, Silber und Bronze, wurde zuletzt beim Grand Prix in Chiba Dritte und erhielt 2018 bei der Weltmeisterschaft in Manchester die Silbermedaille.

Mit einer gebührenden Portion Respekt begann Nedic diese Partie. Der 18-jährigen Abiturientin gelang es, zahlreiche Angriffe der Mexikanerin gekonnt abzuwehren, selbst punkteträchtige Treffer zu erzielen und so ein sehenswertes Duell auf Augenhöhe zu präsentieren. Äußerst knapp musste sie den Sieg mit 7:8 ihrer 14 Jahre älteren und sehr erfahrenen Gegnerin überlassen. Allerdings verdient die Leistung der angehenden Sportpolizistin eine große Portion Anerkennung und wurde mit Bronze und wertvollen Ranglistenpunkten belohnt.

Sarah Wilhelm startete in der Klasse Kadetten bis 44 Kilo. Das Trainingspensum der vergangenen Monate war hoch, die Motivation und der Siegeswille ebenso. Die Erfahrung im Hinblick auf internationale Turnierteilnahmen steckt bei der zwölfjährigen Mindelstettenerin allerdings noch in den Kinderschuhen. Dies hielt Sarah aber nicht davon ab, selbstbewusst auf die Kampffläche zu treten. Die Auslosung bescherte ihr gleich in der Vorrunde eine starke Gegnerin. Die Japanerin Hinata Okazaki konnte 2019 bereits einige internationale Erfolge erzielen und machte es Wilhelm nicht leicht, die Kicks und Tritte in Punkte umzuwandeln. Obwohl Sarah gut dagegenhalten konnte, ging der Sieg an ihre Kontrahentin.