Pfaffenhofen
Glücksfall Dynamo Dresden

Michael Hefele ist beim Traditionsverein Führungsspieler – Zweite Bundesliga im Blick

11.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:15 Uhr

Der gebürtige Pfaffenhofener Michael Hefele bejubelt im Trikot des Fußball-Drittligisten Dynamo Dresden den 2:1-Sieg gegen Jahn Regensburg. Hefele fühlt sich in Dresden sehr wohl und ist schnell zu einem Führungsspieler und Leistungsträger gereift - Foto: Eisenhuth/Imago

Pfaffenhofen/Dresden (PK) Der gebürtige Pfaffenhofener und Fußballprofi Michael Hefele hat wieder allen Grund zum Lachen. Im Sommer wechselte er in die Dritte Liga zum Traditionsverein Dynamo Dresden. Der Transfer war ein Glücksfall für ihn und den Verein.

Der Jubel war groß am Abend des 18. August. Dynamo Dresden, ein Traditionsverein, der mittlerweile in der Dritten Liga spielt, hat soeben den Champions-League-Teilnehmer FC Schalke 04 im DFB-Pokal mit 2:1 besiegt und damit aus dem Wettbewerb geworfen. „Das war bisher neben meinem ersten Bundesligaspiel mit Fürth der große Höhepunkt meiner Laufbahn“, jubelt Michael Hefele. Der gebürtige Pfaffenhofener, dessen Familie in Scheyern wohnt, ist im Sommer nach Dresden gewechselt.

In der Rückrunde der vergangenen Saison war der 24-Jährige ebenfalls in der Dritten Liga aktiv – für Wacker Burghausen. Dort bot der 1,92 Meter große Defensivspezialist zwar gute Leistungen, konnte den Abstieg des Vereins aber nicht mehr verhindern. „Es war zwar ein gutes halbes Jahr für mich persönlich. Bitter war aber der Abstieg des Vereins.“

Hefele war zudem nur ausgeliehen, seit 2012 stand er bei der SpVgg Greuther Fürth unter Vertrag, die ihn aus Unterhaching verpflichtete. In Fürth lief es zunächst auch sehr gut. Am 15. Dezember 2012 debütierte er im Spiel gegen den FC Augsburg in der Bundesliga und wurde in der 78. Minute für Christopher Nöthe eingewechselt. Der damalige Trainer Mike Büskens hielt große Stücke auf ihn. Es folgte allerdings eine monatelange Verletzungspause. Büskens wurde zwischenzeitlich entlassen und sein Nachfolger Frank Kramer setzte nicht wie gewünscht auf Michael Hefele.

Über Burghausen ging es deshalb jetzt nach Dresden. „Ich habe mir genau überlegt, was ich im Sommer mache. Ich hätte natürlich auch nach Fürth zurückgehen können. Das Vertrauen des Trainers war aber nicht optimal. Ich wollte eine tragende Rolle in der Mannschaft einnehmen und mich nicht nur über Kurzeinsätze empfehlen“, sagt Hefele. „Ich bin ein verbissener Typ, möchte immer spielen und vorankommen. Das war in Fürth nicht mehr möglich.“ Da kam das Angebot von Dynamo wie gerufen. Dresdens Sportdirektor Ralf Minge überzeugte den Innenverteidiger, dass der Verein mit Hefele als Abwehrchef den Neuaufbau des Zweitligaabsteigers angehen möchte. „Dynamo Dresden ist für mich kein typischer Drittligaverein. Von der Atmosphäre, dem Umfeld und auch der Leidenschaft der Fans habe ich eher das Gefühl, bei einem Bundesligisten zu spielen“, freut er sich. Das Stadion war im Pokal mit fast 30 000 Zuschauern ausverkauft. „Die Stimmung war unglaublich“, schwärmt Hefele. Aber auch bei Drittligapartien wie zuletzt beim 2:1-Erfolg gegen Regensburg kommen mehr als 20 000 Fans. „Die Zuschauer freuen sich alle, dass ich in Dresden bin. Für mich war es eine goldrichtige Entscheidung. Ich habe bisher gute Partien abgeliefert, bin Führungsspieler und Dritter Kapitän. Außerdem habe ich sogar schon ein paar Tore geschossen.“

Besonders wichtig war dem Defensivspezialisten, dass Trainer Stefan Böger ihm das Vertrauen schenkt und voll auf ihn setzt. Das ist offensichtlich der Fall. Hefele hat sich in der Mannschaft und in der Stadt schnell zurechtgefunden und fühlt sich rundum wohl. Auch die Familie hat sich bereits in Dresden umgeschaut. Seine Eltern waren beim Pokalspiel dabei, die Schwester und der Bruder haben ihn zudem besucht.

Eine Schrecksekunde gab es allerdings, als kurz nach dem Schalkespiel Meldungen die Runde machten, er würde unter dem Pfeifferschen Drüsenfieber leiden. „Das wurde viel zu sehr dramatisiert. Ich hatte mich vor dem Pokalspiel einige Tage etwas schlapp gefühlt. Meine Blutwerte waren etwas unregelmäßig, deshalb habe ich ein paar Tage ausgesetzt. Bei einer erneuten Untersuchung war dann aber wieder alles in Ordnung. Ich fühle mich topfit“, versichert der Pfaffenhofener.

Gegen Jahn Regensburg lieferte er dafür auch den Beweis, spielte 90 Minuten durch und bot eine ordentliche Leistung. Das Ziel des Innenverteidigers ist natürlich klar: „Ich möchte mit Dynamo so erfolgreich wie möglich sein. Eigentlich gehört ein Verein wie Dresden in die Erste Liga.“ Momentan belegt der Klub den zweiten Tabellenplatz.

Neben den sportlichen Erfolgen zählt für Michael Hefele aber vor allem eins: verletzungsfrei bleiben. In Fürth hat er erlebt, wie es laufen kann, wenn er lange ausfällt. Auf diese Erfahrung möchte Michael Hefele bei Dynamo Dresden möglichst verzichten und lieber auf dem Rasen auf sich aufmerksam machen.