Biesenhard (ado) Ein ungewöhnliches Testament, zwei konkurrierende Erben und dazu zwei geldgierige Testamentsvollstrecker - das neueste Theaterstück der Ochsenfelder und Biesenharder Theatergruppe bietet mehr als genug Material für ein Lustspiel in drei Akten. Seit fast 30 Jahren wird in Biesenhard Theater gespielt, und der Bekanntheitsgrad der Gruppe reicht mittlerweile weit über die Landkreisgrenzen hinaus.
Auch beim aktuellen Stück "Er hat Glück mit Monika" gelang es Regisseur Daniel Bösl, alles aus seinen Schauspielern herauszuholen.
Bürgermeister Niederegger (gespielt von Andreas Hollinger) und Gemeinderat Kapplhofer (Hans Bösl) streiten sich in urkomischer Art um die Gunst von Monika, der potenziellen Erbin des Waldhofes (Monika Rathei) - noch während diese in "Dawaföd" am Gleis zur Weiterfahrt zum Zielbahnhof "Olschlou" wartet. Dort angekommen, wird ihr - im Gegensatz zu ihrem Konkurrenten Hannes (Stefan Wagner) - ein fürstlicher Empfang bereitet. Beide Erben müssen nämlich mit einem Startkapital von je 3000 Mark den Waldhof ein Jahr lang bewirtschaften, bevor demjenigen mit der besseren Bilanz der Hof überschrieben wird. Für die beiden Testamentsvollstrecker Niederegger und Kapplhofer ist die Sache klar: Moni wird gewinnen, und einer der beiden wird der neue Waldhofbauer.
Der Jäger Hannes, im Gegensatz zu seiner Konkurrentin ein geselliger Mensch, freundet sich dagegen schnell mit dem Schlosser Toni Lachmayer (Simon Bösl) an und leiht ihm 1000 Mark für ein "Anlageobjekt". Der sieht sich schon als zukünftiger Dorfschmied und Ehemann der Magd Kuni (Bernadette Bösl). Die Stimmung auf dem Hof wird rauer, Hannes verliert die Lust am Spiel, was den geldgierigen Kontrahenten Niederegger und Kapplhofer gerade ist. Doch egal, was er auch macht, um sein Geld zu verprassen, das Glück bleibt ihm auch beim riskantesten Geschäft hold. Sogar der Buchmacher Mayer (Daniel Bösl) setzt für ihn beim Pferdewetten auf den richtigen Gaul "Monika" - ungewollt versteht sich.
In weiteren Nebenrollen spielten Florian Beyerle (Gendarm Landjäger), Andreas Gabler (Briefträger) und Simon Mastrogregori (Knecht Michl). Gesanglich umrahmt wurden die drei Akte von Antonia, Daniel und Simon Bösl sowie Herrmann Kemmetter am Akkordeon, die mit viel Lokalkolorit und der ein oder anderen Spitzfindigkeit das Publikum im Bösl-Saal bestens unterhielten.
