Ingolstadt
Gleich drei Radler auf Abwegen

14.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:10 Uhr

Ingolstadt - Mit gleich mehreren Fahrradunfällen hat sich die Verkehrspolizei am Freitagabend beschäftigen müssen.

Die Ursachen waren dem Bericht der Inspektion zufolge diesmal allesamt bei den Zweiradfahrern zu suchen: Sie hatten entweder durch Übermut, durch Ablenkung wegen anderer Beschäftigung und/oder durch Alkoholeinfluss Situationen heraufbeschworen, die ihnen schlecht bekamen.

So waren laut Bericht gegen 19 Uhr am Äußeren Buxheimer Weg zwei 14-ährige Buben gemeinsam mit einem Fahrrad unterwegs - der eine fuhr und der zweite hatte auf dem Lenker Platz genommen. An der Richard-Wagner-Straße angekommen, sollen sie dann versucht haben, an der Fußgängerampel bei Rotlicht weiterzufahren. Ein 41 jähriger Autofahrer musste deshalb eine Vollbremsung machen, konnte aber eine Kollision nicht mehr vermeiden. Die beiden Jugendlichen - die Polizei spricht von "Kunstradlern" - stürzten und verletzten sich. Sie wurden vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. An den Fahrzeugen entstand ein Gesamtschaden von ca. 2000 Euro.

Auf der Neuburger Straße in Höhe der Esso-Tankstelle soll dann gegen 22.45 Uhr eine 25- jährige Ingolstädterin mit ihrem Fahrrad auf dem Radweg in Richtung Audi Kreisel laut Zeugenaussagen so sehr mit ihrem Smartphone beschäftigt gewesen sein, dass sie eine entgegenkommende ebenfalls 25- jährige Radlerin übersah und mit dieser zusammenstieß. Beide Frauen stürzten. Polizeibeamte konnten bei der Unfallaufnahme bei der Verursacherin Alkoholgeruch wahrnehmen. Ein noch vor Ort durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von rund 1,6 Promille - was für Radfahrer die maximal zulässige Höchtsmenge , also die Grenze zur Fahruntüchtigkeit, bedeutet. Folgenlos bleibt eine solche grenzwertige Alkoholisierung aber nur, wenn kein Unfall oder keine Verkehrsgefährdung passiert. Die zweite junge Frau wurde bei dem Unfall leicht verletzt und vorsorglich vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht.

Auf der Münchener Straße musste gegen 23.45 Uhr dann noch ein weiterer Zwischenfall mit einem alkoholisierten Radler protokolliert werden. Dort fanden Beamte nach einer Alarmierung durch den Rettungsdienst einen offenbar gestürzten 34-Jährigen vor, der zuvor verletzt neben seinem Fahrrad gelegen hatte. Der Mann wollte sich angeblich trotz einer Kopfverletzung nicht von den Rettern behandeln oder transportieren lassen. Die Polizisten stellten bei dem Verletzten einen Atemalkoholwert von 2,1 Promille fest.

Nachdem der Mann sich strickt weigerte, sich einer Behandlung zu unterziehen, wurde er vorsorglich in Polizeigewahrsam genommen und zur Dienststelle gebracht. Sein Fahrrad wurde vor Ort abgestellt und versperrt. Ein hinzugezogener Arzt und die Aussicht auf eine Nacht in der Haftzelle konnten den Alkoholsünder dann schließlich dazu bewegen, sich doch noch vom Rettungsdienst ins Krankenhaus bringen zu lassen.

DK