Gaimersheim
Glaube als Zugmaschine mit viel PS

Bischof Gregor Maria Hanke nimmt sich bei Visitation viel Zeit für die Gaimersheimer

20.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Gaimersheim (DK) Viele persönliche Begegnungen und Gespräche hat das umfangreiche Programm für Bischof Gregor Maria Hanke bei seiner ersten Bischofsvisitation in Gaimersheim geboten. Die Pfarrangehörigen wussten die herzliche Art des Geistlichen zu schätzen.

Gemeinsam mit Pfarrer Max-Josef Schwaiger startete der Bischof seine Besuchstour im Kindergarten St. Michael, bevor es zur Mittelschule ging. Rektor Josef Seger führte den Bischof durch das neue Schulhaus zu einer Gesprächsrunde mit den Firmbewerbern der sechsten Klassen in der Aula.

Danach stand das Gymnasium auf dem Programm: Direktor Manfred Ruckdäschl stellte seine Schule vor, und Bischof Hanke stellte sich den kritischen Fragen der Oberstufenschüler. In der Mensa des Gymnasiums lernte er die Mitarbeiter der Lebenshilfewerkstätten Gaimersheim kennen, die dort das Mittagessen ausgeben und Salate, Desserts sowie Pausensnacks zubereiten. Bischof Hanke war begeistert von diesem Projekt für Menschen mit Behinderung.

Nach der Mittagspause ging es ins Caritas-Seniorenheim St. Elisabeth. Leiterin Irene Stiegler führte ihren Gast durch das Haus, wo dieser sich mit vielen Bewohnern unterhielt. "Wir warten ja schon lange auf Sie, Herr Bischof", antwortete eine Frau beim gemeinsamen Kaffeetrinken auf dessen Frage, ob denn der Kuchen schmecke. Höhepunkt des ersten Besuchstags war am Abend ein feierlicher Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Aufnahme in den Himmel. Bischof Hanke zeigte sich positiv überrascht, dass neben zahlreichen Gläubigen auch viele Vereinsabordnungen mit ihren Fahnen gekommen waren.

In seiner Predigt ging er auf die Gemeinschaft des Glaubens im Sinne Jesu Christi ein: Glaube solle eine Zugmaschine mit viel Kraft und PS unter der Motorhaube sein. Ein tief verwurzelter Glaube bringe Früchte eines lebendigen Baumes. Wer in Beziehung zu Gott leben lernt, könne viel bewegen. Nach dem Gottesdienst sprach Bischof Hanke mit den Fahnenträgern, bevor es zum Stehempfang in den Pfarrsaal ging. In seiner offenen Art ging er auf alle Gläubigen zu, und viele nahmen das Angebot zum Gespräch an.

Am folgenden Tag zeigten die Kleinen im Kindergarten St. Raffael ein Sterntalerspiel, das dem Bischof sehr gut gefiel. Anschließend fuhr die Delegation zur Grundschule. Nach einer Aufführung der Schulgemeinschaft nahm der Bischof an einer Religionsstunde der dritten Klasse von Gemeindereferentin Pia Lang teil. Außerdem besuchte er die Caritas-Tagespflege und die Caritas-Sozialstation. Besonders für die älteren Mitmenschen nahm er sich Zeit. Auch in der Wallfahrtskapelle machte Bischof Hanke Halt zu einem persönlichen Gebet.

Überwältigt war er vom Kinderwortgottesdienst in der Pfarrkirche mit Kindersegnung. Mit herzlichen Worten begrüßte er die Kinder mit ihren Eltern und Großeltern, nahm sich für jedes Kind Zeit und segnete es. Die anschließenden Gespräche mit den Verantwortlichen der Pfarrjugend und den Ministranten wie auch mit dem evangelischen Pfarrer verliefen in angenehmer Atmosphäre.

Den Abschluss der Visitation bildete am Abend ein Treffen des Bischofs mit dem Pfarrgemeinderat, der Kirchenverwaltung und den Vorsitzenden der kirchlichen Vereine und Gruppierungen. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Susanne Holzner bedankte sich für den aufmerksamen Besuch. Angesprochen wurden in dieser Runde auch die geplanten Veränderungen der Seelsorgeeinheiten, aber auch die im Dekanat Eichstätt, da einige Nachbarpfarreien ins Dekanat Ingolstadt wechseln wollen. Auf die Aufgaben der Kirchenverwaltung angesprochen, berichtete Bischof Hanke von einem Modellprojekt für Kindergärten, das Entlastung gerade in Sachen Personal bringe - jedoch von den Pfarrgemeinden aus initiiert werden müsse.

Mit Gaimersheim habe er eine Pfarrei mit einer Vielfalt von Angeboten kennengelernt. Mit vielen jungen Familien im Ort gebe es noch viel zu tun, kreative Wege seien einzuschlagen. Dabei gebe es jedoch keine Patentlösung, Kirche den Menschen näherzubringen. Bischof Hanke dankte allen für ihr Engagement, den Weg des Glaubens zu unterstützen.