Glasfaserkabel bis ins Haus

27.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:05 Uhr

Oberhausen (DK) Wie momentan in so vielen Gemeinden war auch im Oberhausener Gemeinderat die Breitbandversorgung das Hauptthema. Diplomingenieur Thomas Lecker war extra aus Dießen am Ammersee angereist, um die Machbarkeitsstudie vorzustellen.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen soll endlich Schluss sein mit Internet im Schneckentempo – bloß wie? Während sich 15 Gemeinden zu einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie zusammengeschlossen haben, tüftelt man in Oberhausen an einer eigenen Lösung. Breitband-Experte Thomas Lecker stellte drei Varianten vor, die für die Gemeinde in Betracht kommen.

Funknetz zu langsam

Lösung eins wäre die Errichtung eines Funknetzes. Das Problem dabei: Die niedrige Übertragungsrate von nur bis zu drei Mbit, außerdem ist die Vollversorgung der Bürger mit dieser Technik nicht gewährleistet.

Möglichkeit Nummer zwei ist das "Aufmotzen" der Kupferkabel. Dabei wird das Glasfaserkabel bis in den Ortskern verlegt und von Verteilerkästen auf die Kupferleitungen bis zum Haus umgleitet. Hier ist allerdings maximal auch nur eine Bandbreite bis zu 16 Mbit möglich. Für diese Lösung gibt es bereits erste Kostenschätzungen, Experte Thomas Lecker sprach von im "schlimmsten Fall" 520 000 Euro.

Die dritte Variante nennt sich FTTH (Fiber to the home) und bedeutet, dass die Glasfaserkabel bis ins Haus hinein verlegt werden. So sind laut Ingenieur Thomas Lecker Übertragungsraten von 100 Mbit möglich, zudem sei man nur mit dieser Ausbauart wirklich für die Zukunft gerüstet. Auch Bürgermeister Fridolin Gößl ist für diesen Weg: "Wenn wir Geld in die Hand nehmen, muss es der Glasfaserausbau sein." Wie teuer diese Variante wird, ist noch nicht bekannt, denn es gibt noch keinen Kostenvoranschlag – vermutlich ist sie aber die teuerste. Auch die Trasse des Glasfaserkabels nach Oberhausen ist noch nicht klar. Entweder könnte man in Rohrenfels andocken oder am Umspannwerk an der Kreuzung Donauwörther Straße/Kreuter Weg.

Bevor jedoch irgendeine dieser Varianten realisiert werden kann, müssen erst einmal die Oberhausener Bürger zustimmen. Von den rund 900 Haushalten müssen mindestens 50 Prozent einen Vorvertrag unterschreiben, sonst beginnt kein Anbieter mit den Baumaßnahmen.

Auch ein Thema im Gemeinderat war das Konjunkturpaket II. Hier versucht Oberhausen, mit zwei Projekten in die Förderung hineinzukommen. Maßnahme eins: Bürgermeister Fridolin Gößl will für insgesamt 716 000 Euro die Mehrzweckhalle und die Grundschule energetisch sanieren. In der Halle soll das Dach wärmegedämmt werden, Fenster und Türen sollen komplett ausgetauscht werden. In der Grundschule soll neben verschiedenen Dämmmaßnahmen eine Hackschnitzelheizung für 350 000 Euro installiert werden. Wird die Sanierung in das Konjunkturpaket aufgenommen, würden über 80 Prozent der Kosten übernommen werden. Falls man nicht hineinrutscht, wird die Sanierung wohl nicht in diesem Umfang durchgeführt.

Mühlbach wird umgeleitet

Maßnahme zwei: Hier geht es um Gewässermaßnahmen in Sinning. Denn am Mühlenweg gibt es immer wieder Böschungsabbrüche. Ein Sandfang soll angelegt und der Mühlbach umgeleitet werden, da es hier zu Ausspülungen in "erheblichem Maße" kommt. 40 000 Euro kostet die Maßnahme – auch hier hofft man, noch in die Förderung hineinzurutschen. Doch auch falls die Bauarbeiten nicht gefördert werden, wird der Umbau sicher erfolgen, weil die Notwendigkeit "sehr groß" sei.