Allersberg
Glasfaser winkt

07.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:26 Uhr

Vor den Wappen von Allersberg (rechts) und St. Céré danken Bürgermeister Bernhard Böckeler (links) und seine Stellvertreter Holger Gmelch und Eduard Riehl (von rechts) Verwaltungsrat Reinhold Mücke für seinen langjährigen Dienst und dessen Frau für ihr Verständnis - Foto: Schultheiß

Allersberg (HK) Die Marktgemeinde Allersberg stellt einen Antrag auf Förderung ihres Breitbandausbaus. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen – nach eingehender Diskussion.

Jörg Wagenknecht-Hirth von der Verwaltung informierte über die Möglichkeiten, die bisher unterversorgten Ortsteile mit einer schnelleren Internetverbindung zu versorgen. Michael Langer von der Breitband-Beratung Bayern empfahl nach der Untersuchung, dass die Gemeinde die Firma Brandl Services aus Pavelsbach beauftragt. Diese hatte für die südlichen Ortsteile Lampersdorf, Göggelsbuch, Kronmühle, Eismannsdorf, Uttenhofen, Heblesricht und Schönbrunn das wirtschaftlichste Angebot abgegeben und auch für Brunnau, Wagnersmühle und Guggenmühle. Die Firma schließe jeweils an das Glasfaserkabel entlang der Autobahn an.
 

Von der Guggenmühle aus verliefe die neue Leitung nach Allersberg in den Bereich der Nürnberger Straße, so dass das Baugebiet Nummer 20 und die Mittelschule ebenfalls angeschlossen werden könnten. Eine Breitbanderschließung von Harrhof und Reckenstetten sei zur Zeit nicht realisierbar, so Wagenknecht-Hirth, Es sei auch nur eine Bedarfsmeldung eingegangen, so dass der finanzielle Einsatz derzeit nicht gerechtfertigt sei.

Die eigentlich günstigere Funklösung der Schwabacher Firma RMS Systems könne nicht verwirklicht werden, erklärte Bürgermeister Bernhard Böckeler. Denn dies setzte ein kostenfreies Anbringen der Sender voraus, was aber die Wasserzweckverbände auf ihrem Gelände ablehnten. RMS habe das Angebot zurückgezogen. Bis zum Jahresende muss der Förderantrag eingereicht sein.

Die Firma Brandl hatte durch ihre sehr frühen Kontakte erreicht, dass sie als einzige Firma in Bayern mit Schaltverteilern von der Glasfaser-Haupttrasse abzweigen darf. Dies sei der richtige Weg für eine gute, zukunftsfähige Infrastruktur, sagte der Bürgermeister. „Wir haben Glück, dass das Glasfaserkabel entlang der Autobahn verläuft.“ Trotz 100 000 Euro Zuschuss müsse die Gemeinde 173 000 Euro Eigenmittel aufwenden. Walter Allgeier (ABF) gab zu bedenken, dass es wohl billigere Möglichkeiten gebe, er zweifle, ob das Projekt so viel Geld wert sei. Holger Gmelch (CSU) erkundigte sich, wie lange der Anschluss noch dauern könnte. Langer meinte, innerhalb von einem Jahr, denn der Förderantrag werde innerhalb weniger Tage bearbeitet, der zweite Schritt wäre ein Vertrag mit der Firma Brandl, die wohl acht bis zehn Monate bis zur Verwirklichung benötige.

Walter Penkert (ABF) erkundigte sich nach den Gebühren, die nach einem Anschluss für den Nutzer entstünden. Das hänge vom Tarif ab, so die Antwort. Nach derzeitigem Stand würden sie sich je nach Leistung auf Summen zwischen 29,58 und 54,78 Euro pro Monat plus Einrichtungsgebühr von knapp 140 Euro belaufen. Langer schlug vor, dass die Firma Brandl die Details in einer Bürgerversammlung vorstellen soll.

Thomas Schröder (FW), der ausgerechnet hatte, dass die Glasfaserlösung pro Ortsteil rund 12 300 Euro kostet, befürwortete vehement diese zukunftsfähige Lösung. Abgestimmt wurde dann auf Betreiben Penkerts jedoch nicht – wie im Beschlussvorschlag vorgesehen – mit der Nennung der Firma Brandl, sondern erst einmal darüber, dass die Gemeinde den Antrag auf Förderung stellt. Das befürworteten alle Gemeinderatsmitglieder einstimmig.