Glanzloser Pflichterfolg

17.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:39 Uhr
Mario Mandzukic traf zum vorentscheidenden 2:0 für den FC Bayern. −Foto: Andreas Gebert (dpa)

München (DK) Mit einem souveränen 3:0 (2:0) zum Auftakt der Champions League gegen den russischen Meister ZSKA Moskau ist der FC Bayern erfolgreich in die Mission Titelverteidigung gestartet. Den Münchnern genügte gegen schwache Russen eine durchschnittliche Leistung.

Matthias Sammer gegen Uli Hoeneß, die Fans gegen den Vorstand, Bastian Schweinsteiger gegen den Ersatzbank-Frust: Beim FC Bayern trüben aktuell Misstöne, Machtkämpfe und Meinungsverschiedenheiten die Stimmung. Für das Spektakel und die Schlagzeilen sorgen zur Zeit also nicht die Fußballprofis – auf dem Rasen regiert der Pragmatismus. Die Bayern versprühten auch am Dienstagabend beim 3:0 (2:0) gegen den russischen Meister ZSKA Moskau nicht den ganz großen Glanz. Doch im Stile eines Champions – nüchtern, konzentriert und humorlos – erledigten sie ihre Pflichtaufgabe zum Auftakt der Gruppenphase.
 
Den Grundstein legten die Münchner, erneut ohne Bastian Schweinsteiger in der Startelf, mit einem frühen und einem späten Tor in der ersten Halbzeit. Schon nach zwei Minuten und 58 Sekunden stand es 1:0 für die Hausherren: David Alaba hatte einen Freistoß aus rund 30 Metern über die russische Mauer hinweg in Richtung rechtes Toreck getreten. ZSKA-Keeper Igor Akinfeev war zwar dran, konnte den nicht unhaltbaren Ball jedoch nicht abwehren. Kurz vor dem Pausenpfiff war es dann Mario Mandzukic, der eine Freistoßflanke von Arjen Robben unbedrängt, aber aus stark abseitsverdächtiger Position zum 2:0 einköpfte (41.).
 
Und auch dazwischen ließ der Titelverteidiger keine Zweifel aufkommen. Moskau zog sich meist mit sieben  Spielern an den eigenen Strafraum zurück und überließ dem FC Bayern die Initiative.  Nicht wenige der 68000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz-Arena dürften sich bei der falschen Sportart gewähnt haben: Wie beim Handball ließ der Titelverteidiger den Ball um den Strafraum der Gäste kreisen. 
 
Überraschendes hatten die Münchner allerdings nur selten zu bieten. Trotzdem kamen sie zu Chancen, den Vorsprung beruhigender zu gestalten. Immer wieder war es Mandzukic, der diese Gelegenheiten ausließ. Mal parierte Akinfeev mit dem Fuß (6.), mal köpfte der Kroate über das Tor (14.) oder scheiterte am Innenpfosten (37.). Dazwischen probierte es noch Außenverteidiger Rafinha, traf jedoch nur das Außennetz (20.). 
 
Moskau tauchte in der ersten Halbzeit lediglich zweimal vor Manuel Neuers Tor auf. Ein harmloser Schuss von Ahmed Musa verfehlte jedoch sein Ziel, der Versuch von Vitinho landete in Neuers Armen. Der japanische Regisseur Keisuke Honda enttäuschte auf ganzer Linie.
 
Nach Wiederanpfiff das gleiche Bild: Robben zog volley ab, Akinfeev wehrte zur Ecke ab (49.). Moskau agierte nun einen Tick offensiver – an Neuers Arbeitspensum änderte das wenig. Im Gegenteil: Mit dem ersten brillanten Moment des Abends bereitete Alaba den dritten Treffer der Bayern vor: Der Österreicher lupfte den Ball über die herausstürmende ZSKA-Abwehr auf Robben, der freistehend und ohne Mühe zum 3:0 vollendete (68.). Danach durfte Schweinsteiger ran, doch viel passierte nicht mehr. Die Bayern verwalteten die Führung routiniert, die limitierten Gäste brachten keine gelungene Offensivaktion zustande. Auf der Gegenseite verpassten es Claudio Pizarro, Xherdan Shaqiri und Schweinsteiger, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben.