Ingolstadt
Girl's and Boy's Day: Edag

26.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:33 Uhr

Ingolstadt (DK) Ein kurzer Knall – dann löst der Airbag aus. 17 Mädchen pressen hinter einer Glasscheibe ihre Hände auf die Ohren und beobachten die Vorführung der Firma Edag in der Robert-Bosch-Straße, die für andere Firmen Fahrzeuge entwickelt.

Der Auslöser funktioniere mit Sprengkraft, erfahren die Teilnehmerinnen des Mädchen-Zukunftstages. „Wenn das Geräusch so laut ist, kann es dann nicht beim Unfall die Ohren beschädigen“, fragt Katharina Amler. Das stimme zwar, sei aber das kleinere Übel, erwidert ein Edag-Mitarbeiter. Katharina nickt, sie ist zufrieden mit der Antwort – vorerst. Schon ihr ganzes Leben hat die 14-jährige Realschülerin anderen technische Fragen gestellt, wollte wissen, wie Fahrzeuge funktionieren und wie man sie reparieren kann. Mit ihren Brüdern habe sie schon einen Traktor gerichtet, erzählt sie. Später will sie einmal „auf jeden Fall etwas Handwerkliches machen“.

Johanna Breitenhuber hat dieses Ziel schon erreicht. Sie lässt sich bei Edag zur technischen Produktdesignerin ausbilden. 2009 nahm sie am Mädchen-Zukunftstag teil und besuchte Edag das erste Mal. „So kam ich darauf“, erzählt sie. Schon in ihrer Schule habe sie auf einem Programm technisches Zeichnen ausprobiert, erzählt die 17-Jährige.

So wünscht sich Volker Fink, Leiter des Ingolstädter Edag-Standorts, den Effekt des Mädchen-Zukunftstages. Deshalb werben demnächst zwei Mitarbeiter bei Edag an Ingolstädter Schulen für die Ausbildungsstellen technischer Produktdesigner, technischer Mediengestalter, Modellbauer und Kfz-Mechatroniker.

Der Frauenanteil in der Ingolstädter Niederlassung liege bei 20 Prozent, sagt Firmensprecher Christoph Horvath. 32 Prozent der Auszubildenden seien weiblich, im August werde der Anteil auf 34 Prozent steigen. Fink will, dass bald die Hälfte seiner Beschäftigten weiblich ist. Trotzdem ist er gegen eine feste Quote: „Sich auf eine Zahl festnageln, das ist nicht der richtige Weg.“