Gigatronik Ingolstadt legt stark zu

27.10.2008 | Stand 03.12.2020, 5:28 Uhr

Die Funktionen eines Bauteils erklärt Matthäus Konrad, Teamleiter Komponenten-Software (links), dem Diplomanden Thomas Witzmann. Im Hintergrund Rudolf Eberl, Leiter Personalwesen bei Gigatronik Ingolstadt. - Foto: Schmidl

Gaimersheim (DK) Stuttgart, München, Köln, Graz, Ingolstadt. Alles traditionelle Standorte für Autoproduktion. Und alles Standorte, an denen der auf die Bereiche Fahrzeugelektrik und -elektronik spezialisierte Entwicklungsdienstleister Gigatronik mit insgesamt 420 Mitarbeitern angesiedelt ist.

Besonders stark zugelegt hat dabei zuletzt die Gigatronik Ingolstadt Gesellschaft für Automobilelektronik-Entwicklung mbH, die ihren Sitz genau genommen in einem Gewerbegebiet in Gaimersheim (Landkreis Eichstätt) hat. Waren es beim Umzug von einem benachbarten Gebäude in das jetzige Domizil im Januar 2007 noch gut 50 Beschäftigte, stieg die Mitarbeiterzahl auf aktuell 110 Beschäftigte, womit Ingolstadt der zweitgrößte Standort der Gigatronik-Gruppe – mit einem Umsatz in Höhe von 6,7 Mio. Euro im vergangenen Jahr – nach dem Stammsitz Stuttgart ist. Rudolf Eberl, Leiter Personalwesen bei Gigatronik Ingolstadt, spricht daher von einem "hervorragenden Lauf in den vergangenen zwei Jahren".

Ginge es nach Eberl, würden an dem Standort schon mehr Leute arbeiten. Aber das größte Hindernis beim weiteren Ausbau der Niederlassung ist ihm zufolge – trotz massiven Engagements im Personalmarketing und der Mitarbeiteraus- und -weiterbildung – der eklatante Mangel an qualifizierten Ingenieuren, Informatikern und Technikern im Raum Ingolstadt. Auch eine enge Zusammenarbeit mit den Fachhochschulen in Regensburg und Nürnberg kann da nur teilweise Abhilfe schaffen.

Immerhin waren oder sind seit der Gründung der Niederlassung im Juni 2003 insgesamt 57 Studenten als Praktikanten oder Diplomanden bei Gigatronik Ingolstadt beschäftigt. Ein Teil von ihnen verstärkt heute das mit einem Altersdurchschnitt von rund 31 Jahren sehr junge Gigatronik-Team, das zudem mit mehr als zehn Prozent Mitarbeiterinnen eine Frauenquote aufweisen kann, die laut Eberl deutlich über dem Branchenschnitt liegt.

Wichtigste Kunden der Niederlassung Gaimersheim sind die Audi AG sowie deren Zulieferer. Für sie entwickelt das Unternehmen Einzelkomponenten und Module, sorgt aber auch für deren Systemintegration. "Entwickeln, Testen, Projektmanagement und Dokumentation" nennt Eberl als wichtigste Tätigkeiten der Gigatronik-Niederlassung. Als besondere Schwerpunkte gelten die Systemintegration von Fahrwerks-, aber auch von Komfortelektronik. Doch Eberl und Standortleiter Harald Auer sind natürlich auch "offen für neue Themen", beispielsweise die Motorelektronik, bei der die Mitarbeiter laut Eberl bereits begonnen haben, sich einzuarbeiten.

Immer mehr an Bedeutung wird ihm zufolge zudem die Effizienzsteigerung, etwa eine Bremsenergierückgewinnung, sowie eine Gewichts- und damit zusammenhängend eine Verbrauchssenkung der Fahrzeuge gewinnen. Und auch bei diesem Thema will Gigatronik natürlich mit dabei sein.