München (DK) Zwei Profis des FC Ingolstadt in ungewohnter Rolle: Anstatt beim Fußballspielen sahen jetzt ein paar hunderttausend Zuschauer Christian Träsch und Stefan Kutschke beim Kochen zu. Nicht nur für die Spieler war es eine gelungene Abwechslung.
Ob es tatsächlich ein Kochrezept gibt, das zu drei Punkten gegen Bochum führt? Eher unwahrscheinlich. Falls doch, würde es im Falle des FC Ingolstadt so aussehen: Ratatouille mit Roti-Brot als Vorspeise, gegrilltes Rindersteak und Wildkräutersalat mit Ebly-Weizen im Hauptgang, gefolgt von einem Bananen-Birnen-Mus als Dessert. "Drei Gänge und dann drei Punkte gegen Bochum. Vielleicht ist das ja das Rezept dafür", sagt Stefan Kutschke mit einem Schmunzeln.
Alle zwei Wochen lädt Mediamarkt in ein Studio im Münchner Norden zur Live-Kochshow mit prominenter Unterstützung. Viele Gäste aus dem Showbereich waren schon da. Mit Marvin Matip und Tobias Levels auch zwei Spieler des FC Ingolstadt. An diesem Abend nun sind es Kutschke und Träsch, die die beiden Profiköche Ralf Jakumeit und Hannes Rauscher bei der Zubereitung der Gerichte unterstützen dürfen. Schon vor der Sendung wird in entspannter Atmosphäre diskutiert, ein wenig der Ablauf besprochen oder - von Träsch höchstpersönlich - noch einmal das Outfit (natürlich ein Schanzer-Polohemd) für die Sendung gebügelt. Und schon geht's los. Nachdem die beiden Köche mit FCI-Fahne und -Schal eingelaufen sind, ruft Moderatorin Sabrina Nickel auch die beiden Fußballprofis in die TV-Küche.
Clean Eating ist das Motto der Sendung. Also naturbelassene und unverarbeitete Lebensmittel. Ein Thema, das gerade auch für Leistungssportler interessant ist, im Verein wie auch privat. Oder? "Ich koche fast nie", gibt Kutschke zu, wird aber hinterher feststellen, "dass es insbesondere im Team unglaublich viel Spaß macht und vor allem wahnsinnig gut schmeckt." Träsch verrät, dass er zumindest gerne "zubereitet, aber nicht so gerne vorbereitet." Den Schweinebraten mit Knödeln, sein Lieblingsessen, gibt es dennoch von seiner Mutter oder seiner Frau. Generell gehören beide zu den Sportlern, die "alles essen dürfen, aber in Maßen", erzählt Träsch.
Mit viel Gelassenheit schneiden er und sein Teamkollege schließlich die Zutaten, während Chefkoch Jakumeit im Gegensatz dazu manchmal wie ein Derwisch durch die Küche springt. Und schon bald sind die Ingolstädter auf Du und Du mit den hochmodernen Küchenmaschinen. "Wer da noch was falsch macht, dem ist nicht mehr zu helfen", sagt Kutschke. "Man kann sich schneiden", ruft Küchenchef Jakumeit im Spaß. Der FCI-Stürmer hatte sich schon nach wenigen Minuten mit dem Messer in den Finger gepiekt, aber natürlich keine ernsthafte Verletzung davongetragen.
Rund 470 000 Zuschauer erreicht die Show im Schnitt via Internet und in den Mediamarkt-Geschäften, in denen sie deutschlandweit live ausgestrahlt wird. Während der Sendung verzeichnen die Veranstalter außerdem über 1700 Kommentare auf der Facebook-Seite. Und ja, neben zahlreichen Fragen zu den Rezepten und den hilfreichen Geräten, werden auch die zwei prominenten Küchengehilfen für ihren sympathischen Auftritt gelobt. "Haben die Jungs echt gut gemacht - Schanzer halt", schreibt ein User. Und viele sprechen den Ingolstädtern Mut zu im Kampf um (mindestens) Platz drei.
Denn natürlich geht es bei den Fragen an die zwei Gäste auch um das Sportliche. "Den dritten Platz will ja momentan niemand so wirklich haben", beschreibt Kutschke, der am vergangenen Wochenende in Duisburg das wohl kurioseste Tor dieser Zweitligasaison erzielt hatte. "Die Liga ist verrückt wie nie zuvor", so der Stürmer und natürlich wolle man "weiter oben mitmischen."
Richtungsweisend dafür sei vor allem das Heimspiel gegen Bochum am kommenden Montag (20.30 Uhr/Sky). Kutschke und Träsch machen dann wieder das, was sie besser können als kochen. Im Kochstudio ist an ihrer Stelle als nächstes Dschungelkönigin Jenny Frankhauser zu Gast.
