Eichstätt
Gewitter über Landkreis

Mehrere Feuerwehreinsätze - Auf Kellerfest in Titting greift Sicherheitskonzept

18.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr
Blitze über dem Piusviertel in Ingolstadt −Foto: Martin Geistbeck

Eichstätt (smo) Mehrere Unwetter haben am Freitagabend für insgesamt 17 Feuerwehreinsätze im Landkreis Eichstätt gesorgt: Das bestätigte die Integrierte Leitstelle am späten Abend auf Anfrage unserer Zeitung. Auf dem Kellerfest der Gutman-Brauerei in Titting griff das Sicherheitkonzept, unter den geschätzt 5000 Besucher bleib allerdings laut Bräu Fritz Gutmann alles ruhig.

Wie die Integrierte Leitstelle in Ingolstadt erklärte und auch Kreisbrandmeister Markus Hanrieder auf Anfrage bestätigte, mussten vorwiegend umgestürzte Bäume von Straßen und Gehwegen geräumt werden. „Nichts Weltbewegendes“, sagte ein Sprecher der Leitstelle. Auf der Straße zwischen Böhmfeld und Schambach waren im ersten Unwetter gegen 19 Uhr gut ein Dutzend Bäume auf die Fahrbahn geflogen. Zwischen den Bäumen war ein Fahrzeug eingeschlossen. Den Insassen ist aber nichts passiert. Auch bei der Almosmühle nahe Pfünz, wo bis zum Samstag die Katholische Jugendstelle Schelldorf ein Hüttenlager abhält, waren auf der Zufahrtsstraße Bäume umgestürzt, die beseitigt werden wollten.

Weil sich von Schwaben her wenig später erneut mehrere Unwetter aufbauten, hat die Leitstelle ihr Personal aufgestockt und auch die Kreiseinsatzzentrale der Feuerwehr alarmiert, "vorsichtshalber", wie es aus der Leitstelle hieß, um für eine möglicherweise größere Anzahl an Alarmierungen gewappnet zu sein. Gut zwei Stunden lang war die Unterstützungsgruppe in der Kreiseinsatzzentrale, die im Kreisbauhof im Spindeltal untergebracht ist, um die Einsätze der Feuerwehren im Landkreis zu koordinieren. Gegen 22.30 Uhr konnte sie wieder geschlossen werden. Die Unwetter sind Markus Hanrieder von der Örtlichen Unterstützungsgruppe zufolge eher in Richtung Pfaffenhofen abgezogen.

Das am Freitagabend gestartete Kellerfest in Titting konnte weiterlaufen: Wie Bräu Fritz Gutmann am Samstagvormittag unserer Eichstätter Redaktion auf Anfrage sagte, habe man sich unmittelbar nach Erhalt der Unwetterwarnung zu einer Lagebesprechung getroffen. Das eigens ausgearbeitete Sicherheitskonzept habe dann gegriffen, es gab eine Durchsage mit entsprechenden Hinweisen, dass sich ein Unwetter mit orkanartigen Böen und möglichem Hagelschauer nähere. Die Musik unterbrach, die Brauerei-Gebäude wurden aufgesperrt, um allen eine sichere Unterstellmöglichkeit zu bieten. "Das ist alles sehr friedlich abgelaufen", lobte Gutmann. Seiner Schätzung zufolge waren zu diesem Zeitpunkt gut 5000 Besucher im Sommerkeller der Brauerei zum Feiern versammelt. Nach dem das Unwetter vorbei war, ging aber alles seinen gewohnten Gang: "Die Bedienungen haben alles rucki-zucki trocken gemacht." Wenig später fing es erneut an zu regnen, das habe aber dann nichts mehr ausgemacht.

In Folge des Unwetters verunglückte auch ein 22-jähriger Radfahrer: Er war der Polizei zufolge gegen 21 Uhr auf dem Weg von Hofstetten in Richtung Hitzhofen. Weil er offenbar zu spät erkannte, dass Äste und Zweige von Bäumen auf die Fahrbahn geflogen waren, stürzte er. Der Mann kam leicht verletzt in die Eichstätter Klinik.

Vor 14 Tagen hatte es bereits heftige Unwetter im Landkreis gegeben – mit über 40 Feuerwehreinsätzen und zwei Verletzten.