Neuburg
Gewinner auf allen Seiten

Kooperation zwischen FC Bayern München und der SpVgg Joshofen/Bergheim nimmt Fahrt auf

26.04.2021 | Stand 24.06.2021, 3:34 Uhr
Der neue Kunstrasenplatz der SpVgg Joshofen/Bergheim: Bei der Kooperation des Vereins aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhauen mit dem namhaften FC Bayern München dürfte diese Fläche ein nicht gerade unbedeutende Rolle spielen. −Foto: J. Bartenschlager

Neuburg - Die SpVgg Joshofen/Bergheim hat es geschafft: Ihr innovativer Kunstrasenplatz ist fertiggestellt.

Ein erstes Training wurde bereits am gestrigen Montag absolviert - allerdings online, dafür aber mit dem FC Bayern München.

Die Spielvereinigung hat eine Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Rekordmeister. Die Initiative ist dabei von der Säbener Straße ausgegangen. Die Überlegung war, den Grundlagenbereich des FC Bayern Campus stufenweise umzustrukturieren und das Förderkaderkonzept neu zu gestalten. Deshalb nimmt der FC Bayern zur Saison 2021/22 die U9-Mannschaft aus dem Spielbetrieb, ein Jahr später auch die U10.

Hintergrund ist offenbar der Gedanke, kleinen Kindern künftig die regelmäßigen und häufigen Fahrten in die bayerische Hauptstadt zu ersparen. Besser sollten diese Nachwuchstalente bei ihrem Heimatverein trainieren und dabei eine zusätzliche sowie gezielte Förderung durch den FC Bayern München bekommen. Hoch qualifizierte Trainer werden also direkt vor Ort mit den Kindern arbeiten, wovon der jeweiligen Partnerverein sicherlich profitiert.

Bei der Standortwahl achteten die Funktionäre auf eine gute Infrastruktur und die geografische Lage. Offenheit des örtlichen Vereins für das neue Konzept war ebenfalls Voraussetzung. Der FC Bayern Campus bleibt natürlich erhalten. Partnervereine sind die SpVgg Landshut, der SV Schlossberg Stephanskirchen, der FC Issing - und eben die SpVgg Joshofen/Bergheim. Vorgesehen ist eine langfristige Zusammenarbeit. Die praktische Seite der Kooperation soll in diesem September starten.

Das Konzept stellt sich als klassische Win-Win-Situation dar: Die Partnervereine bekommen einen kurzen Draht zum FCB-Campus sowie Einblick in dessen Philosophie und Arbeitsweise. Gleichzeitig können sie an Workshops und Fortbildungen teilnehmen. Für die Kinder wird der Zeit- und Fahrtaufwand deutlich reduziert. Dadurch haben sie die Möglichkeit, andere Sportarten auszuprobieren. Von den Kindern wird auch der Druck aus dem familiären und dem Umkreis der Freunde genommen. "Spaß am Fußballspielen soll in diesem Alter im Vordergrund stehen", heißt es in dem Konzeptpapier der FC Bayern. "Kindgerechte Förderung im heimischen Umfeld", lautet die Devise. Der Vorteil für die Münchner liegt ebenfalls auf der Hand: Zu ihnen können mehr Talente stoßen als in der Vergangenheit. Es gibt viele Kinder, die das Zeug zu einem guten Fußballer haben, deren Eltern aber schlicht nicht in der Lage sind, ihren Sprössling mehrmals die Woche in die Landeshauptstadt zu kutschieren - sei es aus beruflichen, finanziellen, familiären oder zeitlichen Gründen.

Die Kinder bekommen wöchentliche dezentrale Trainingseinheiten, vermehrt Trainingseinheiten in den Ferien und polysportive Trainingseinheiten. Vor dem Start des eigentlichen Projekts wird es eine Test- und Auswahlphase geben, die der FC Bayern München noch im Einzelnen bekannt geben wird. Ein erstes Cybertraining wurde für den gestrigen Montag angeboten.

In dieser Situation kann die SpVgg nun punkten und glänzen: mit ihrem nagelneuen, im Freistaat einzigartigem Kunstrasenplatz mit einer Füllung aus Spezialsand sowie und recycelbaren Olivenkernen. Das kann nicht einmal der große FC Bayern München an der Säbener Straße vorweisen.

SZ