Jetzendorf
Gewappnet für die Zukunft

Jetzendorf legt Masterplan für Breitbandausbau vor

25.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Richard Linke verlässt die Gemeinde im Mai. ‹ŒArch - foto: Ostermair

Jetzendorf (ost) Der Jetzendorfer Gemeinderat hat zwar nicht vor, schon in Kürze mehr als sieben Millionen Euro für den Breitbandausbau in Jetzendorf und Priel auszugeben, aber die Planung steht. Der Diplom-Ingenieur Sebastian Prechtl von der Firma IKT (Innovative Kommunikations-Technologien) in Regensburg, hat dem Jetzendorfer Gemeinderat vergangene Woche das Grundkonzept und den Masterplan für den sogenannten FTTB-FTTH-Ausbau dem Gemeinderat vorgestellt.

Dieses Konzept, für das die Gemeinde Jetzendorf rund 10 000 Euro ausgibt, sei mit der Gemeindeverwaltung abgestimmt.

Wie Bürgermeister Manfred Betzin betonte, gehe es zunächst darum - egal wo Straßen aufgerissen werden - zu wissen, wo Leerrohre für die künftig bessere Breitbandversorgung verlegt werden sollen. Man wolle Synergieeffekte nutzen und die passende Infrastruktur bei den verschiedensten Straßenbauarbeiten gleich mitverlegen. So wolle man verhindern, dass im Nachhinein Straßen und Wege aufgerissen werden.

Prechtl zeigte dem Gemeinderat auf, dass das Planwerk seines Unternehmens eine Nutzungsdauer von 40 Jahren hat. Für Netzbetreiber sei der Glasfaserausbau im ländlichen Raum nicht rentabel. Jetzendorf könne nun aber trotzdem gute Voraussetzungen für den Breitbandausbau schaffen.

Grundlage der Planung seien 22 Quadratkilometer Gemeindefläche, 2952 Einwohner und 868 Wohngebäude gewesen. Letztendlich sei die Planung sogar auf 1096 Hausanschlüsse ausgelegt. Es gehe in der Gemeinde Jetzendorf um 65 Kilometer zu verlegendes Kabel. Die reinen Materialkosten wurden von Prechtl mit 1,2 Millionen Euro beziffert, würde man das Netz aber fertigstellen, müsste Jetzendorf rund 7,7 Millionen Euro auf den Tisch legen. "Wir reden momentan aber von rund einer Million Euro, die in den nächsten Jahren anfallen", verdeutlichte der Bürgermeister und fügte hinzu: "Mir ist dieser Plan wichtig, allein schon wenn wir nur irgendwo ein Loch graben." Prechtl fasste zusammen, dass die geplanten Glasfasernetze eine fast verlustfreie Datenübertragung bieten. Die maximal mögliche Übertragungsgeschwindigkeit sei derzeit nur von der eingesetzten aktiven Technik abhängig. Bei den Bandbreitenprognosen (Verdoppelung der Bandbreiten alle zwei Jahre), sei es erforderlich, dass mittelfristig die für DSL genutzten Telefonleitungen durch Glasfaser ersetzt werden.

"Ein flächiger, eigenwirtschaftlicher FTTB-Ausbau durch Breitbandversorger ist nicht zu erwarten", betonte der Fachmann aus Regensburg. Das erarbeitete FTTB-Konzept stehe Jetzendorf als Planungsgrundlage für eine mittel- oder lanfristige Umsetzung zur Verfügung.