Wolnzach
Gewaltige Dimensionen

Thimm Verpackung will auf 90 000 Quadratmetern in Bruckbach zum Teil 32 Meter hohe Gebäude bauen

29.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:45 Uhr

Wolnzach (WZ) Noch heuer möchte Thimm Verpackung in die Planung für seinen Standort Bayern gehen, der auf 90 000 Quadratmetern in Bruckbach entstehen soll. Was Thimm genau macht und wie ein Stufenplan ausschauen könnte, das hat das Unternehmen nun der Öffentlichkeit vorgestellt.

90 000 Quadratmeter in Bruckbach, auf denen ein weiterer von bislang acht Standorten der Thimm-Gruppe entstehen soll. Warum gerade Bruckbach? „Weil wir unsere Präsenz in Bayern ausbauen wollen“, beantwortete Unternehmenssprecher Klaus Janecke, Mitglied der Geschäftsführung von Thimm Verpackung aus Northeim in Niedersachsen, vor dem Zweckverband Gewerbegebiet Bruckbach – aber auch vor zahlreichen Bürgern diese Frage. Extra hatte der Zweckverband diesen Informationsabend am Montag in das Hopfenmuseum gelegt, um der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, sich Informationen aus erster Hand zu holen.

Zwar hat das Unternehmen erst vor Kurzem den Standort Lohhof eröffnet, könne sich dort flächenmäßig aber nicht weiterentwickeln, so Janecke. Der Standort Bruckbach läge günstig, schließlich soll auch ein Teil der in Lohhof vorhandenen Maschinen und auch ein Großteil der Mitarbeiter nach Bruckbach umsiedeln. Aus verschiedenen Gründen würden aber nicht alle Mitarbeiter mitkommen, zudem sei das Unternehmen auch schon in Lohhof händeringend auf der Suche nach Facharbeitern. „Wenn wir hier gleich die erste Bewerbung aus Wolnzach bekämen, dann wären wir glücklich“, sagte Manfred Drewes, Werksleiter aus Lohhof. Die Ausbildungsquote bei Thimm liege bei zehn Prozent, ausgebildet werde beispielsweise zum Anlagenelektroniker, Schlosser, Fachmitteltechnologen sowie in verwaltungstechnischen und kaufmännischen Sektoren.

Etwa 110 Mitarbeiter hat Thimm Verpackung in Lohhof, etwa 150 sollen es in Bruckbach werden. Entstehen soll dort ein Betrieb zur Herstellung von Wellpappe-Verpackungen, ein weites Feld, wie Klaus Janecke ausführte. Detailliert zeigte er, wie Wellpappe hergestellt wird – mit zum Teil 120 Meter langen Maschinen, die großzügige Gebäude brauchen: Gebäude für Verwaltung, Produktion, Verarbeitung, Auslieferung und Lagerung. Zwölf Meter sind sie in der Regel hoch, stolze 32 Meter hoch wird das Hochregallager sein, das Thimm Verpackung im Endausbau errichten möchte. „Wir werden stufenweise vorgehen“, präsentierte Janecke einen „vorsichtig erstellten“ Stufenplan: Nach dem Grundstückskauf würde das Unternehmen heuer „gerne noch in die Planung gehen“, 2015 sollen die ersten Gebäude entstehen, dann der Umzug aus Lohhof beginnen, nach weiteren Neubauten könnte dann 2017 das fertige Unternehmen stehen.

Fragen zu Emissionen und Immissionen beschäftigten viele Zuhörer, beispielsweise zu Fahrbewegungen, Maschinenlärm und Abwässern. „In Lohhof gehen derzeit 40 Lastwagen raus und etwa fünf kommen rein“, berichtete der Lohhofer Werksleiter. Was die Lärmentwicklung betrifft, so sind die Maschinen laut Janecke „zum Teil sehr laut“, seien dementsprechend aber gekapselt: „Wir haben Werke, die sehr nah an Wohnbebauung liegen. Wenn Sie vor einer Halle stehen, dann hören Sie fast nichts.“ Ein Lärmschutzgutachten liege vor, auch im Bebauungsplan Bruckbach habe es keine Probleme gegeben. Auch nicht, was die Abwasser betreffe. „Die gibt es natürlich“, so Janecke. Allerdings stelle Thimm kein Papier her, sondern kaufe es zur Wellpappenherstellung ein. Dabei würden wasserlösliche Farben ohne Lösungsmittel und Leim auf Stärkebasis verwendet. Janecke: „Unser Abwasser wird von uns gereinigt und kann bedenkenlos in die Klärwerke gehen.“ Abschließend wurde der für Thimm überarbeitete Bebauungsplan vom Zweckverband gebilligt. Für Thimm Verpackung sind damit die Grundvoraussetzungen geschaffen, ihr Projekt zu realisieren.