München
Gewalt gegen Bayerns Schiris nimmt leicht ab

29.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:44 Uhr
Ein Schiedsrichter zeigt die rote Karte. −Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

Im bayerischen Amateur-Fußball sind Vorfälle gegen Schiedsrichter in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen. Hatte es in der Saison 2016/17 noch 255 gemeldete Spiele gegeben, bei denen Unparteiische entweder attackiert und/oder beleidigt wurden, waren es im Jahr darauf 245 und in der vergangenen Saison 2018/19 noch 225.

Das teilte der Bayerische Fußball-Verband (BFV) am Dienstag auf Anfrage mit. 67 Partien wurden in der vorigen Spielzeit abgebrochen. Bei 243 379 erfassten Spielen entspricht das einem Anteil von 0,029 Prozent. „Gewalt gegen Schiedsrichter gibt es leider“, hieß es nach Auskunft der BFV-Pressestelle, sie sei aber in Relation der gemeldeten Vorfälle mit der Masse der Spiele „die absolute Ausnahme“.

Übergriffe gegen Schiedsrichter rückten jüngst in den Fokus, als die Referees in Berlin für ein Wochenende streikten und am Sonntag ein 22-jähriger Schiedsrichter bei einem Kreisliga-Spiel in Hessen zusammengeschlagen und mit dem Rettungshelikopter weggeflogen wurde.

„Ohne Frage tragen Vorfälle wie zuletzt in Hessen (...) dazu bei, dass es noch schwieriger wird, Menschen für das Schiedsrichterwesen zu begeistern“, teilte der BFV mit. Das Hauptproblem in Bayern sei jedoch nicht, Unparteiische zu gewinnen. Die Anmeldungen für Neulingskurse seien stabil. „Allerdings ist die Absprungquote nach bestandener Prüfung und den ersten Einsätzen relativ hoch“, hieß es.

Der BFV spricht dabei von einem „Praxisschock“. Deswegen intensiviert der Verband die Betreuung von jungen Schiedsrichtern und setzt auf das Projekt „Tandem-Schiedsrichter“. Eine erfahrener Referee steht da mit dem Neuling bei dessen erstem Match gemeinsam auf dem Platz.

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dpa