Greding
Geteilte Freude ist doppelte Freude

Gredinger Kindergarten St. Martin feiert Martinsfest mit Schauspiel und dem Heiligen auf einem echten Pferd

12.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:38 Uhr
Der frierende Bettler im kurzen Spiel in der Stadtpfarrkirche rührt am Ende nicht nur den römischen Soldaten Martin, sondern auch die zahlreichen Kinder auf den Zuschauerbänken. −Foto: T. Schmidt

Greding (ktk) Das Martinsfest am 11. November wird vor allem von Kindergärten gefeiert.

In Greding gedenken die Kinder vom Kindergarten St. Martin nicht nur des barmherzigen Soldaten und Bischofs, sondern auch ihres Namensgebers, der am 11. November 397 beerdigt worden sein soll. Diesmal wartete erstmals eine Besonderheit auf die Kleinen beim Laternenumzug: ein Heiliger auf einem echten Pferd.

Zunächst zogen die fast 100 Kinder des Kindergartens St. Martin mit ihren Laternen in die dunkle Stadtpfarrkirche St. Jakobus ein und erleuchteten das große Schiff, das alsbald voll war. Die kurze Andacht wurde von Domvikar Marc Kalisch gehalten, bei der Gestaltung unterstützten ihn ein Elternchor und die Musikgruppe des Kindergartenteams.

In der Andacht machte der Domvikar den Kindern deutlich, wie wichtig es für sich selbst und für andere ist, dass man teilt. Gerade schöne Dinge bereiteten mehr Freude, wenn man sie mit anderen teilen könne. Und wenn das gelinge, dann erfahre man auch in schwierigen Situationen Unterstützung. Die Wichtigkeit des Teilens brachten auch Mitglieder des Elternbeirats in einem kurzen Stück zum Ausdruck. Unterstützt wurden sie dabei von Michael Ackermann vom Gredinger Theaterverein, der in die Rolle des frierenden, zerlumpten und von den Kindern bemitleideten Bettlers schlüpfte. Michael Beck und Alexander Wolfsteiner übernahmen die Rollen von zwei Soldaten. Während die Passanten den Bettler trotz seiner Hilferufe unbeachtet ließen oder ihn sogar mit lauten "Hau ab"-Rufen vertreiben wollen, bemerkte einer der beiden Soldaten - Martin - dessen Not. Er sieht genauer hin und hilft dem Mann mit seinem Mantel. Der Elternchor belohnte die gute Tat mit dem Lied "Durch dich hat der Himmel den Armen umarmt". Als Martin dann nachts im Traum eine Stimme hört, erkennt er Jesus. Der sagt: "Wenn Du einem Armen hilfst, hilfst Du mir. " Daraufhin legt Martin sein Schild, das Schwert und den Mantel am Altar nieder.

Im Anschluss an das Martinsspiel segnete Domvikar Kalisch die Martinsgabe. Dann zogen die Kinder mit ihren leuchtenden Laternen auf den Marktplatz. Dort wartete nicht nur die Freiwillige Feuerwehr, die den Weg bis zum Kindergarten absicherte. Erstmals war Martin in Gestalt von Milena Schuster mit einem echten Pferd erschienen - bereitgestellt von der Familie Bezold. Der Heilige hoch zu Ross führte die große Schar sicher zurück zum Kindergarten. Dort wurde dann noch fröhlich und ausgelassen das Teilen gefeiert. Der Elternbeirat hatte Glühwein, Punsch und jede Menge Gebäck für eine gemütliche Stunde vorbereitet.