Neuburg
Gesund ernähren aber wie?

Elfriede Müller war über 20 Jahre im Bereich der Hauswirtschaft tätig und hat ein paar Tipps parat

21.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:24 Uhr

Elfriede Müller war 22 Jahre lang Hauswirtschaftsleiterin an den Kliniken St. Elisabeth. - Foto: Reißner

Neuburg (SZ) So gut wie jeder beschäftigt sich mit diesem Thema: Ernährung. Was darf auf den Teller und was sollte man doch besser vermeiden? Der Beruf der Hauswirtschafterin ist etwas in Vergessenheit geraten, obwohl er sich genau damit beschäftigt.

Mit über 20 Jahren Berufserfahrung im Bereich der Hauswirtschaft kennt sich Elfriede Müller in diesem Bereich bestens aus. Ihr Beruf ist auch Teil ihres privaten Lebens geworden: "Die ganze Art zu kochen hat sich grundlegend verändert", erzählt sie. Ein "Rezept" für eine gesunde Ernährung gäbe es jedoch nicht, meint die Hauswirtschafterin im Ruhestand. Ihre Devise lautet: "Nichts übertreiben, von jedem etwas." Man müsse für sich selbst den besten Mittelwert finden, aber nicht von einem Extrem ins andere gehen, erklärt Elfriede Müller. "Man lebt nur einmal." Dennoch hat sie ein paar gute Tipps parat: Es ist wichtig, viele Vitamine und Mineralstoffe zu sich zu nehmen, Fleisch in Maßen zu konsumieren und nicht zu viel Fett zu essen. Nichts übertreiben also. Was ebenfalls sehr wichtig sei, ist das Essen zu genießen. Außerdem isst das Auge mit, daher sei es für das Wohlbefinden auch förderlich: Man sollte eine Tischdecke, Blumen oder wenigstens eine Serviette beim Essen mit auf dem Tisch haben, findet die gelernte Hauswirtschafterin. Das Grundgerüst sei es aber vor allem, gemeinsam zu frühstücken oder zumindest einmal am Tag zusammen mit der Familie zu essen. Denn das Essen dient nicht nur zur lebensnotwendigen Nahrungsaufnahme, sondern ist auch sehr wichtig für den Austausch und die Kommunikation. Man kann sich dabei mit der Familie austauschen, sodass man den Alltag miteinander bewältigt.

Die Arbeit in der Hauswirtschaft habe sich im Gegensatz zu früher insofern verändert, dass die Vorschriften - vor allem im Bereich der Hygiene - verschärft wurden. "Man muss ja alles dokumentieren, was aber auch richtig ist", meint Elfriede Müller. Der Beruf der Hauswirtschafterin sei grundsätzlich sehr abwechslungsreich und verantwortungsvoll. "Mir hat es Spaß gemacht", erzählt sie. Trotzdem genieße sie jetzt ihren Ruhestand, ihre Arbeit habe sie getan. Zugute gekommen sei ihr ihre Tätigkeit im Büro, bevor sie Hauswirtschafterin wurde. Bei Personalverhandlungen oder Bestellungen von Material konnte sie von ihren Vorkenntnissen profitieren. Sie arbeitete nämlich nach ihrer mittleren Reife erst einmal in einem Büro als Kontoristin. Mit 35 Jahren entschloss sie sich dann aber dazu, eine Lehre zur Hauswirtschafterin zu machen. Sie wollte etwas anderes machen, einen fundierten Beruf haben, erzählt sie. Nach ihrer Lehre besuchte sie neben der Meisterschule auch einen Kurs, um eine Ausbilderberechtigung zu bekommen. 1990 fing sie dann in den Kliniken St. Elisabeth zu arbeiten an. Zu ihren vielseitigen Aufgaben zählten zum Beispiel die Reinigung, das Aufbereiten der Wäsche, das Ausrichten von Veranstaltungen oder das Dekorieren des Krankenhauses zu den verschiedenen Jahreszeiten.

In ihrer Zeit an den Kliniken St. Elisabeth hat sie 23 Frauen und einen Männer erfolgreich ausgebildet. Ihre Aufgabe dabei war es, die Azubis an den Beruf heranzuführen. Sie lehrte ihnen den richtigen Umgang mit dem Bügeleisen, aber auch nähen, das richtige Reinigen der Fenster, putzen oder waschen gehörten dazu. Für manche sei es eine Berufung, für andere nur ein Job, erzählt Elfriede Müller. Manche hätten von sich aus gelernt, andere eben nicht. Von einigen ihrer früheren Azubis weiß sie, dass sie die Meisterschule besucht oder gute Stellen bekommen haben. "Das macht einen schon stolz", verrät die CSU-Stadt- und Kreisrätin. Nach der Ausbildung zur Hauswirtschafterin gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Zum Beispiel kann man die Meisterschule besuchen, Ökotrophologie studieren, in der Betriebsleitung arbeiten oder zum Fachlehrer werden.