Schrobenhausen
Gestritten, gekontert und ruhig geblieben

Schrobenhausener Gymnasiastin debattiert sich an die Spitze der Region

23.02.2022 | Stand 28.02.2022, 3:35 Uhr
Schulleiter Markus Köhler gratuliert den Schulsiegerinnen Sophia Noemi Plank (Mitte) und Katharina Beer (2.v.l.) sowie deren Ersatzkandidaten Lena Schay (l.) und Ronja Becker (r.). −Foto: Kristina Mann

Die Neuntklässlerin Katharina Beer hat argumentationsstark den zweiten Platz im Regionalwettbewerb "Jugend debattiert" Oberbayern Nord / Schwaben errungen. Nun tritt sie auf Landesebene an.

Die Luft roch nicht nach Kaffee und Kuchen und es gab keinen vollen Zuschauerraum, wie in den Jahren vor Corona - schon zum zweiten Mal fanden sowohl der Schulwettbewerb als auch der Regionalentscheid des vom Bundespräsidenten sowie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten bundesweiten Wettbewerbs "Jugend debattiert" online statt.

Die Wahl der Themen war aber mutig: Im Schulwettbewerb diskutierten geimpfte und ungeimpfte Schülerinnen und Schüler über die Einführung einer Impfpflicht, im Regionalentscheid dann in der ersten Runde die Frage, ob die Schulen zur Eindämmung der Corona-Pandemie erneut geschlossen werden sollen.

Es sind in diesem Wettstreit also gerade die von der Pandemie so stark betroffenen Jugendlichen, von denen man erwartet wird, politisch brisante Themen so anzugehen, wie es einige Erwachsene momentan oft scheinbar nicht können: Die Teilnehmer bekommen Punkte fürs Zuhören, für Respekt vor der Meinung der anderen, für profunde Sachkenntnis und konstruktive Kritik. Es gewinnt nicht, wer am meisten redet oder am lautesten schreit, sondern, wer durch Argumente überzeugt. Ob jemand für oder gegen einen Sachverhalt ist, entscheidet das Los am Tag des Wettbewerbs, jeder muss also für beide Seiten Offenheit bewahren, ruhig bleiben und sich in lediglich zehn Tagen Vorbereitungszeit neben dem Alltagsstress ein enormes Faktenwissen aufbauen - in diesen Zeiten eine große Leistung.

Insgesamt qualifizierten sich in den Jugend-debattiert-Schulen der Region Nordbayern / Schwaben zwölf redegewandte Schülerinnen und Schüler für den jüngsten Regionalwettbewerb. Für das Gymnasium Schrobenhausen traten die beiden Schulsiegerinnen Sophia Plank und Katharina Beer an. Nach Runde zwei zur Frage, ob Heizstrahler in der Außengastronomie verboten werden sollen, erreichte Katharina Beer zusammen mit Julius Hoffmann und Maximilian Weikl vom Katharinen-Gymnasium Ingolstadt und Constanze Leo aus Dillingen das Finale zum Thema "Soll der Verkauf von Spielzeug-Schusswaffen an Kinder verboten werden?".

Mit erstaunlicher Souveränität behielten sie und ihre Gegnerin auf der Contra-Position, Constanze Leo, den roten Faden in ihrer Argumentation bei, blieben fair, deckten Oberflächlichkeiten auf und überzeugten zielgerichtet die Jury, die am Ende selbst lang über die Verteilung von Platz eins und zwei diskutierte.

Nun zieht Katharina Beer als beste Debattiererin Nordbayerns zusammen mit der Regionalsiegerin, Constanze Leo, in den Landeswettbewerb ein und tritt damit gegen die stärksten Debattierer aus ganz Bayern an. Sie überzeugten mit den Grundforderungen des Wettbewerbs: SAGÜ - Sachkenntnis, Ausdrucksfähigkeit, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.

SZ